Großbritannien und Frankreich wollen mit Kriegsschiffen von China beanspruchte Gewässer durchqueren – auch deutsche Soldaten sind an Bord
Die „Spratly“- und „Paracel“-Inseln, das „Scarborough-Riff“ – diese Inselgruppen im südchinesischen Meer sind heiß umkämpft. Sie werden sowohl von China als auch von Vietnam, den Philippinen und Malaysia beansprucht, die Verbündete der USA sind. Nun hat die westliche Großmacht noch weitere Unterstützer für ihren aggressiven Kampf um die Beherrschung der Weltmeere gefunden – bei Frankreich, Großbritannien und Deutschland.
Frankreich und Großbritannien starten Partrouillenfahrten
Wie der französische Verteidigungsminister mitteilte, wollen Frankreich und Großbritannien künftig regelmäßig Partouillenfahrten in der Region abhalten. Auch deutsche Militärbeobachter sollen an Bord sein.
Damit unterstützen sie die US-Flotte, die bereits seit Jahren dort ihre Beteiligung zeigt und immer wieder in Konflikt mit China gerät. Während China künstliche Insel aufschüttet und Raketen auf dem Scarborough-Riff installiert, zeigen die USA mit Flugzeugträgern Präsenz.
Den beiden Staaten dürfte es dabei neben vermuteten Rohstoff- und Fischvorkommen vor allem um die Bedeutung der Seeregion für den internationalen Handelsverkehr gehen – und um militärstrategische Vorbereitungen für einen in Zukunft möglichen Krieg zwischen China und den USA. Nicht umsonst erklärte noch die Obama-Regierung die Kontrolle über den Pazifikraum zur Priorität für die USA im 21. Jahrhundert.
Größte Marineübung der Welt geplant – China ausgeladen
Vor diesem Hintergrund ist auch das Großmanöver „RIMPAC“ („Rim of the Pacific“, „Randzonen des Pazifik“) zu verstehen, das am 27. Juni beginnen und am 2. August enden wird. Es findet dieses Jahr bereits zum 26. Mal statt. Mit 25.000 Soldaten, 47 Schiffen, fünf U-Booten und mehr als 200 Flugzeugen aus 26 Ländern handelt es sich um das größte Marinemanöver der Welt. Kurzfristig wurde China nun ausgeladen, nachdem es 2014 und 2016 noch teilgenommen hatte.
Bereits 2016 probten deutsche Marinetaucher die Entfernung von Seeminen, um die sogenannte „Freiheit der Navigation“ sicherzustellen – das Code-Wort für die Ansprüche der USA auf das südchinesische Meer. Außerdem wurde die Einnahme einer Insel geübt, die von einer Miliz mit dem Namen „Draco“ übernommen wurde. „Draco“ ist das lateinische Wort für „Drache“; der Drache gilt weithin als Symbol für China.
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