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Donnerstag, April 25, 2024
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    Facebook plant Zusammenführung der Chats von Instagram, WhatsApp und Messenger

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    Auf „Versprechen“ von Großkonzernen sollte nicht allzu viel gesetzt werden – das zeigt sich wieder einmal im Fall von Facebook. Das Unternehmen plant die technische Basis der Chat-Möglichkeiten von Instagram, WhatsApp und Facebook-Messenger so zu verändern, dass diese miteinander interagieren können. Das würde eine Mega-Chat-Plattform schaffen, die gigantische Datenmengen über 2,6 Milliarden Menschen sammelt. Facebook hatte in der Vergangenheit immer die Eigenständigkeit der Dienste betont.

    Laut einem Bericht der New York Times plant Facebook-Chef Mark Zuckerberg die Zusammenführung der Chat-Dienste der sozialen Netzwerke Facebook und Instagram mit dem Chat-Programm WhatsApp. Zwischen den Netzwerken sollen ab spätestens Anfang 2020 verschlüsselte Nachrichten versendet werden können. Dadurch werden gigantische Mengen an „Meta-Daten“ entstehen, also wer wann mit wem kommuniziert hat.

    Dies hat zwei Effekte: Zum einen kann Facebook damit noch genauer das Nutzerverhalten auswerten und zielgenau Werbung schalten. Bereits im Jahr 2017 hatten deshalb die beiden WhatsApp-Gründer Brian Acton und Jan Koum das nunmehr von Facebook kontrollierte Unternehmen aus Streit über die Werbeschaltung verlassen. Ihrer Meinung nach würde dies mit der Aufweichung der End-zu-End-Verschlüsselung einhergehen.

    Whatsapp will Werbung schalten und Verschlüsselung schwächen

    Zum anderen bekommen damit auch staatliche Behörden Zugriff auf noch mehr Daten. Laut einer neuen Gesetztesinitiative mit dem Namen “E-Evidence” auf EU-Ebene müssen die von Facebook gespeicherten Daten binnen sechs Stunden nach einer Anfrage an die anfragende Behörde weitergegeben werden.

    “Versprochen ist versprochen”?

    Im Jahr 2012 kaufte Facebook die Foto-App „Instagram“ und beteuerte das soziale Netzwerk eigenständig zu belassen. Auch als 2014 WhatsApp erworben wurde, äußerte sich Facebook ähnlich: Eine Verknüpfung von Nutzerdaten werde nicht stattfinden. Das war die Grundlage dafür, dass die EU-Behörden den Verkauf zuließen. Ein „Versprochen ist versprochen“ gilt offensichtlich nicht für Großkonzerne wie Facebook.

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