Die türkischstämmige Anwältin Seda Başay-Yıldız hat erneut rassistische Drohschreiben erhalten. Auch dieses Mal gibt es Hinweise darauf, dass der Absender aus Kreisen innerhalb der hessischen Polizei stammt. Sechs bereits suspendierte Nazi-Polizisten schweigen.
Laut Süddeutscher Zeitung hat Başay-Yıldız im Januar wieder Faxe erhalten, in denen sie bedroht und rassistisch beleidigt wird. Die Anwältin hat in der Vergangenheit unter anderem NSU-Opfer verteidigt. Die ersten Drohbriefe von August waren mit „NSU 2.0“ unterschrieben worden.
Nun steht unter den letzten Faxen der Name eines hessischen Polizeiausbilders. Die Ermittler gehen davon aus, dass dieser mit den Drohungen nichts zu tun hat. Die Signatur zeige aber, dass der Absender Polizei-Interna kenne. Außerdem wurde in dem Drohbrief die Abkürzung „HLKA“ für „hessisches Landeskriminalamt“ verwendet – ein typisches Kürzel im behördeninternen Sprachgebrauch.
„Deiner Scheiß-Tochter reißen wir den Kopf ab“ – „NSU 2.0“ droht weiter
Mit den neuen Faxschreiben setzt sich die Serie von Drohungen gegen die Anwältin fort, weswegen bisher bereits sechs PolizistInnen suspendiert wurden. Sie alle schweigen zu den Vorwürfen. Neben dem ersten „NSU 2.0“- Drohbrief war Anfang Januar außerdem bekannt geworden, dass auch ein Mitglied der faschistischen „Aryan“-Organisation Informationen von einem hessischen Polizisten zugespielt bekam. Wer stoppt die Nazis in der hessischen Polizei?
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