Seit Wochen bangt die Finanzwelt um die Pleite des chinesischen Immobilienkonzerns Evergrande. Mehr als 300 Milliarden schuldet er Kunden, Banken und Anleger:innen, darunter auch BlackRock und die Schweizer Bank UBS Group. Jetzt hat die chinesische Zentralbank ihre Unterstützung angekündigt.
Die Chinesische Volksbank kündigt an, private Immobilieninvestor:innen zu schützen und ihre Rechte und Interessen zu gewährleisten. Dazu pumpt sie weiterhin Milliarden in den chinesischen Finanzmarkt und will ein stabileres Kreditwachstum schaffen.
Die Regierung selbst wolle ebenso für Evergrande sorgen: Staatseigene Immobilienfirmen sollen dazu gebracht werden, Anteile des Unternehmen aufzukaufen. Laut Quellen aus der Regierung und den Aufsichtsbehörden wird es dafür wohl keine direkten Finanzspritzen vom Staat geben. Dennoch werde alles versucht, um einen befürchteten Finanzcrash, wie den Lehman-Crash im September 2008, zu verhindern.
Am Morgen war jedoch zunächst bekannt gegeben worden, dass Evergrande seine Anteile an der Shengjing Bank für rund 1,5 Milliarden Dollar an die staatliche Vermögensgesellschaft Senyang Shenghing verkauft. Der milliardenschwere Verkauf soll zunächst für Entspannung an den Märkten gesorgt haben.
Rund 200.000 Menschen arbeiten für den Immobilienriesen und weitere Millionen werden Jahr für Jahr für Bauprojekte rekrutiert. Diese wurden in den vergangen Jahren durch Kredite finanziert, die der Konzern jetzt nicht mehr zurückzahlen kann.
Durch die Pleite würden somit nicht nur Investor:innen oder große Banken Verlust machen, sondern vor allem unzählige Arbeiter:innen, egal ob bei Evergrande selbst oder in Firmen an die Evergrande Aufträge vergibt, ihren Job verlieren.
Das damit einhergehende Aufstandspotenzial innerhalb der Bevölkerung wird ein weiterer Grund für die chinesische Regierung sein, das Platzen der Kreditblase so weit wie möglich heraus zu zögern.