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Zeitung für Solidarität und Widerstand

„Zeigen wir ihnen, dass auch die dicksten Mauern uns nicht trennen können“ – Aktionen zum Tag der politischen Gefangenen angekündigt

Im Jahr 1923 erklärte die “Rote Hilfe International” den 18.3. zum „Internationalen Tag der Hilfe für die politischen Gefangenen“. Seitdem gibt es jedes Jahr international Protestaktionen. In diesem Jahr steht in Deutschland die Solidarität mit von Repression betroffenen Antifaschist:innen, aber auch türkisch-kurdischen Revolutionär:innen sowie der russischen Antikriegsbewegung im Vordergrund.

In ganz Deutschland finden heute Kundgebungen und Demonstrationen gegen die Inhaftierung von Menschen aufgrund ihres Kampfes für soziale Gerechtigkeit und gegen Faschismus und Kapitalismus statt. So listet die Solidaritätsorganistaion „Rote Hilfe“ auf ihrer Website über ein Dutzend Demonstrationen und Kundgebungen rund um den Tag auf.

In Hamburg startet ein Protestzug unter dem Motto „Free all Antifas – Gemeinsam gegen Repression und autoritäre Formierung!“ um 19 Uhr an der Roten Flora. In Augsburg wird zur JVA Gablingen demonstriert. In Köln versammeln sich Menschen um 17 Uhr am Bahnhofsvorplatz.

Schwerpunkte sind in diesem Jahr Solidaritätsaktionen mit inhaftierten Antifaschist:innen, die Repression gegen türkisch-kurdische Revolutionär:innen, sowie die Solidarität mit der Bewegung in Russland gegen den Krieg.

“Die bundesweite Solidarität war überwältigend und hat Jo und Dy den Rücken gestärkt”

In einer Grußbotschaft der Roten Hilfe heißt es: „Unsere Aktivitäten sind so vielfältig wie unsere Kämpfe und Bewegungen. Egal ob wir mit einer lautstarken Demo vor die Knasttore ziehen oder gemeinsam Briefe an die inhaftierten Genoss*innen schreiben, egal ob wir durch flächendeckendes Plakatieren und Stickern im öffentlichen Raum auf das Datum aufmerksam machen oder mit Vorträgen über die Situation der Gefangenen informieren: Indem wir rund um den 18. März unseren Protest gegen die Kriminalisierung sichtbar machen und unsere lebendige Solidarität mit den Betroffenen praktisch werden lassen, zeigen wir ihnen, dass auch die dicksten Mauern uns nicht trennen können, dass der Staat es nicht schafft, sie aus unserer Mitte und aus unserer Bewegung zu reißen, dass wir den Kampf gegen die staatliche Repression gemeinsam führen, dass wir ihnen zur Seite stehen, damit sie sich nicht kleinkriegen lassen.“

Das Ziel von Repression sei es, einzuschüchtern und davon abzuhalten „für eine solidarische Gesellschaft jenseits des Kapitalismus zu kämpfen.“

Die vielen Kundgebungen, Infoabende und gemeinsamen Postkartenaktionen rund um den 18. März seien deshalb „unvorstellbar wichtig“. Sie zeigten den „eingeknasteten Genoss*innen, dass sie nicht allein sind und dass wir sie nicht vergessen haben.“

Politische Gefangene – gibt‘s auch in Deutschland

Der „Tag der politischen Gefangenen“ wurde 1923 von der Roten Hilfe International ins Leben gerufen. Sie war die damals größte Hilfsorganisation der Arbeiter:innnenbewegung. Immer wieder organisierte sie internationale Solidaritätskampagnen, um für die Freiheit und das Leben von gefangen genommenen Anarchist:innen, Kommunist:innen und Sozialdemokrat:innen zu kämpfen.

Der 18.3. wurde gewählt, da an diesem Tag im Jahr 1871 die Kommune in Paris ausgerufen wurde. Soldaten hatten sich gegen ihre Generäle gewendet und sich mit der Pariser Bevölkerung solidarisiert, die ein rätedemokratisches System erschuf und die großen Fabriken unter ihre Kontrolle nahm. Nach 72 Tagen wurde sie niedergeschlagen.

Bis heute wird an dem Tag international Solidarität mit inhaftierten politischen Gefangenen gezeigt. So auch in Deutschland am heutigen 18. März.

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