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Donnerstag, Juli 4, 2024
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    Demonstration und Konferenz: Gedenken zum 30. Todestag von Halim Dener in Hannover

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    Vor 30 Jahren wurde in Hannover der kurdische Jugendliche und Aktivist Halim Dener in Hannover von der Polizei erschossen. Auch heute lassen Hunderte sein Andenken weiterleben.

    Halim Dener war als kurdischer Jugendlicher vor der massiven Gewalt der türkischen Staates gegen die Bevölkerung der kurdischen Gebiete in der Türkei nach Deutschland geflohen. Dort wurde er schnell in den Strukturen der kurdischen Freiheitsbewegung aktiv.

    In der Nacht zum 30.06.1994 – also vor etwa 30 Jahren – wurde er in Hannover gemeinsam mit Mitstreiter:innen von zwei Zivilpolizisten überrascht. Die Gruppe hatte Plakate mit dem Logo einer Organisation der kurdischen nationalen Freiheitsbewegung geklebt.

    Einer der Polizisten brachte Halim Dener zu Fall und erschoss ihn. Der Täter wurde nicht verurteilt und die entsprechenden Verfahren wurden eingestellt. Doch bis heute gibt es unzählige unaufgeklärte Widersprüche und Ungereimtheiten: So wurde laut einem forensischen Gutachten der tödliche Schuss aus nicht mehr als 15 cm Entfernung abgegeben, was auf daraufhin hindeutet, dass die Polizisten Dener kaltblütig erschossen, nachdem sie ihn schon überwältigt hatten.

    Frank H., einer der beiden SEK-Polizisten, der im Anschluss den Schützen Klaus T. deckte, war Medienberichten zufolge Mitglied der sogenannten „Gruppe Reuß”, die einen faschistischen Umsturz der Regierung in Deutschland geplant hatte.

    „Halim Deners Tod war der Erlass des bis heute gültigen PKK-Verbots am 30. November 1993 vorausgegangen. Dieses gilt bis heute und definiert die kurdische revolutionäre Organisation als „Terrororganisation“. Der junge Kurde kann so mittelbar auch als Opfer dieses Verbots gelten.

    Gedacht wurde Dener in diesem Jahr anlässlich seines 30. Todestages unter anderem mit einer von etwa 150 Personen besuchten Konferenz in Hannover. Am kommenden Samstag, dem 6. Juli, findet um 13 Uhr am Steintorplatz in Hannover außerdem eine Gedenkdemonstration statt, an der Aktivist:innen aus dem ganzen Land teilnehmen werden.

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