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Freitag, April 26, 2024
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    Gewerkschaft und Politik im Interesse von RWE

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    In den letzten Tag kam es zu verschiedenen Protestaktionen der ArbeiterInnen von RWE. Diese gipfelten am Mittwoch in einem großen Demonstrationszug von zehntausenden TeilnehmerInnen.

    Organisiert wurde die Demonstration gemeinsam von RWE, IG BCE und Verdi. Bei der Demonstration waren auch die bürgerlichen Parteien SPD und CDU bis hin zur rechtsradikalen AfD beteiligt. Auch Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) war vor Ort und hielt bei einer großen Abschlusskundgebung eine Rede an die Teilnehmenden.

    Während die UmweltaktivistInnen noch massenhaft kriminalisiert wurden und der Hambacher Forst als Gefahrengebiet gehandhabt wurde, war bei dem Protest der ArbeiterInnen kaum bis keine Polizei vorhanden.

    Hetzer aus der Politik und Gewerkschaft im Interesse der Konzerne

    Die Gewerkschaft IG BCE hetzte unverhohlen gemeinsam mit PolitikerInnen gegen die friedlichen Proteste von über 50.000 Menschen, die für den Erhalt des Hambacher Forstes auf die Straße gingen.

    Ministerpräsident Laschet sagte sogar: “Nicht nur die, die Polizisten angreifen, bestimmen das Klima in unserem Land, sondern auch anständige Leute, die jeden Tag zur Arbeit gehen und unseren Wohlstand erarbeiten.”

    Hiermit diffamiert der Ministerpräsident von NRW die Zehntausenden, die wochenlang friedlich für den Erhalt des Hambacher Forsts auf die Straße gingen. Auch diese Menschen gehen einer Arbeit nach und nutzen ihr Demonstrationsrecht.

    Auf der Demonstration wurden nicht etwa die Interessen der ArbeiterInnen, sondern die Interessen von RWE vertreten. Denn von SPD bis CDU ist allen bewusst das der Ausstieg aus der Kohle kommen wird. Jetzt weiterhin in die Kohle zu investieren mit neuen Kraftwerken, wie RWE es vorhat, ist ein Ding der Unvernunft und des Betrugs an den ArbeiterInnen.

    Neue Menschen in einem absterbenden Berufszweig auszubilden, zerstört deren Chance auf einen auf die Zukunft orientierten Arbeitsplatz. Es wäre im Gegenteil nun die Aufgabe von RWE, den Tagebau stillzulegen und mit dem Rückbau zu beginnen. Dieser wird sich noch über Jahrzehnte hinweg hinziehen und den Menschen, die bei RWE arbeiten, noch auf Jahre eine Beschäftigung geben. Die jungen ArbeiterInnen von RWE müssten hingegen von RWE umgeschult werden, damit sie in anderen Industriezweigen weiterhin arbeiten können.

    Faschisten unter den Demonstrierenden

    Auch die faschistische AfD rief zu der Demonstration auf und brachte ihre Hetze und ihre Verschwörungstheorien – wie beispielsweise die Leugnung des Klimawandels – unter die ArbeiterInnen. Dass die Gewerkschaft dies duldete, ist ein Unding sondergleichen.

    Bereits im Vorfeld gab es Kundgebungen des IG BCE vor dem Haus von Antje Grothus (Aktivistin bei “Buirer für Buir” und Mitglied in der Kohlekommission). Dabei wurde Frau Grothus wegen ihres Engagements in der Umwelt- und Klimabewegung vor ihrer eigenen Haustür beleidigt und teilweise mit Todesdrohungen überzogen.

    Eigene Fehler

    Abgesehen von dem undemokratischen Verhalten von Laschet, der AfD und der IG BCE, welche die ArbeiterInnen von RWE für ihre eigenen Interessen missbrauchen, hat auch die Klimabewegung um den Hambacher Forst die Interessen der ArbeiterInnen massivst vernachlässigt und nicht beachtet.

    Seit fast 10 Jahren gibt es einen dauerhaften und organisierten Braunkohlewiderstand im und um den Hambacher Forst, doch selten wurde das Gespräch mit den ArbeiterInnen von RWE gesucht. Auch wurde den ArbeiterInnen nicht die Möglichkeit gegeben, sich mit dem Protest positiv auseinander zu setzen – leider war und ist momentan vor allem das Gegenteil der Fall. Dies nutzt RWE schamlos aus, um die ArbeiterInnen gegen die Klimabewegung aufzuhetzen – dies mit Unterstützung von Gewerkschaften und der Politik. Das muss sich ändern!

    Es muss auch von der Klimabewegung aus eine dauerhafte Arbeit mit den ArbeiterInnen aufgebaut werden, die ihnen wirkliche Alternativen aufzeigt, um gemeinsam mit ihnen für den Schutz des Klimas, der Natur und Jobs in einer zukunftsorientierten Branche zu kämpfen.

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    • Kommentator zum revolutionären Umweltschutz

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