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Freitag, April 26, 2024
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    Brasilien: Landesweite Massenproteste gegen Bolsonaro-Regierung

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    Seit vergangenem Donnerstag kommt es in ganz Brasilien zu Protesten gegen die Regierung des Präsidenten Jair Bolsonaro. Die Demonstrant:innen fordern Impfungen für alle und Unterstützung für besonders stark von der Krise betroffene Arbeiter:innen.

    Aufgerufen hatte unter anderem die afrobrasilianische „Coalizao Negras por Direitos“, ein Bündnis aus ungefähr 200 Organisationen der Schwarzen Bewegung in Brasilien. Auch linke Parteien und andere soziale Bewegungen unterstützen die Proteste.

    Erster Höhepunkt war dabei der Freitag, als in 65 brasilianischen Städten Demonstrationen stattfanden. In 18 der 27 Bundesstaaten des Landes versammelten sie sich vor den Parlamentsgebäuden mit leeren Tellern und Töpfen, die den Hunger der Armen symbolisieren. In São Paulo wurde der Verkehr teilweise lahmgelegt, als das Wort „Fome“ (Hunger) symbolisch mit leeren Tellern auf einer Hauptverkehrsstraße geformt wurde.

    Die Demonstrant:innen fordern vor allem eine Fortsetzung der Unterstützung für informelle Beschäftigte und Arbeiter:innen mit geringem Einkommen, die durch die Wirtschaftskrise ihre Jobs verloren haben.

    Die Hilfe von 600 Reais (92 Euro) im Monat wurde im Oktober halbiert und nach dem Dezember nicht mehr ausgezahlt. Rund 70 Millionen Brasilianer:innen hatten diese Leistung in Anspruch genommen. Nun leiden viele Menschen in noch größerem Maße an Hunger.

    Außerdem fordert die Coalizao Negras por Direitos, dass Impfungen für die gesamte Bevölkerung gewährleistet werden, um die Pandemie zu stoppen. Diese hatte insbesondere die Schwarze Bevölkerung Brasilien hart getroffen. Fast 250.000 Menschen sind in dem südamerikanischen Land bisher an Covid-19 gestorben.

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