`
Freitag, April 26, 2024
More

    Frankreich: Macron bleibt Präsident – Demonstrationen in mehreren Städten

    Teilen

    Laut dem vorläufigen amtlichen Endergebnis gewinnt Macron die Präsidentschaftswahl gegen seine Herausforderin Le Pen. Es gab eine niedrige Wahlbeteiligung und viele ungültige Stimmen. Am Abend und in der Nacht kam es zu Demonstrationen und Ausschreitungen in mehreren Städten.

    Der französische Präsident Emmanuel Macron hat die Präsidentschaftswahl gegen Marine Le Pen mit 58,55 Prozent gewonnen und bleibt damit Präsident Frankreichs. Le Pen erreichte 41,45 Prozent. Dies ist das amtliche Endergebnis, welches das Innenministerium nach der Auszählung aller Stimmen mitteilte. Fast 9 Prozent der Abstimmenden gaben leere oder ungültige Stimmzettel ab.

    Macron bekam diesmal allerdings deutlich weniger Stimmen als bei der letzten Wahl, damals erhielt er noch 66,1 Prozent der Wählerstimmen. Auch die Wahlbeteiligung sank bei dieser Wahl deutlich auf 72 Prozent. Dies wird allerdings auch damit begründet, dass in Frankreich derzeit Ferien sind und dort keine Briefwahl gestattet ist.

    Bündnis gegen Le Pen

    Im Vorfeld der Wahl hatten mehrere Organisationen und Parteien zur Wahl Macrons aufgerufen, um die faschistische Le Pen verhindern zu können. Dies führte wohl dazu, dass mehrere Wähler:innen anderer Parteien sich bei dieser Wahl für Macron entschieden. Laut Umfragen sind die Französinnen und Franzosen zwar unzufrieden mit ihrem Präsidenten, gegen die als rassistisch und hetzerisch geltende Le Pen wählten sie ihn dann allerdings dennoch.

    Mélenchon setzt auf Parlamentswahlen

    Der linke Präsident:innenanwärter Jean Luc Mélenchon rief Macrons Gegner:innen dazu auf, bei der für Juni geplanten Wahl des Parlaments nicht für rechte Politiker:innen zu stimmen, sondern linke Abgeordnete zu wählen. Er selbst wolle als Chef der oppositionellen Regierung dem Präsidenten Paroli bieten. Zudem bezeichnete er die Niederlage Le Pens als „sehr gute Nachricht für die Einheit unseres Volkes.“ Der Politiker erreichte bei der Wahl vor zwei Wochen den dritten Platz und gilt als scharfer Kritiker von Macrons Politik.

    Demonstrationen und Ausschreitungen nach der Wahl

    Noch am Abend bis spät in die Nacht kam es nach Veröffentlichung des Wahlergebnisses zu mehreren Demonstrationen gegen das Wahlergebnis. Dabei dominierten vor allem linke Aktivist:innen, die weder den liberalen Macron, noch die rechte Le Pen als Wahlmöglichkeit betrachteten und die Wahl boykottierten. In Lyon gab es laut einiger Berichte Zusammenstöße zwischen linken Gruppen und der Polizei.

    Der Präsident wird von vielen Kritiker:innen als „Präsident der Reichen“ gesehen, der sich kaum um die Interessen der Arbeiter:innenklasse schere und durch seine liberale Politik zugunsten von Unternehmen und Kapitalist:innen auffalle. Le Pen wiederum steht in Frankreich für Rassismus und Hetze gegen ausländische Menschen und erbte von ihrem Vater, dem rechten Politiker Jean-Marie Le Pen, die offen faschistisch auftretende Partei „Rassemblement National“ (vormals „Front National“).

    Mehr lesen

    Perspektive Online
    direkt auf dein Handy!

    Weitere News