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Freitag, April 26, 2024
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    Korruptionsstraftaten in Deutschland um über 30 Prozent gestiegen

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    Das Bundeskriminalamt hat in einem Lagebild festgehalten, dass die Fälle von Korruption im Jahr 2021 deutlich angestiegen sind. 45 Prozent der “Nehmer” sind dabei Amtsträger:innen.

    Laut BKA seien insgesamt über 7.400 Korruptionsdelikte registriert worden, was ein Anstieg zum Jahr 2020 von 35 Prozent bedeutet. Die Zahl der Korruptionsdelikte sei vor allem deshalb so stark angestiegen, im vergangenen Jahr mehrere besonders schwere Fälle von Bestechlichkeit und Bestechung im geschäftlichen Verkehr, sowie Bestechung und Bestechlichkeit im Gesundheitswesen registriert wurden.

    Damit einher gehen besonders viele sogenannte Begleitdelikte, wie Betrug, Urkundenfälschung, Verletzungen des Dienstgeheimnisses, Strafvereitelung oder wettbewerbsbeschränkende Absprachen bei Ausschreibungen. Diese Straftaten seien um rund 10 Prozent gestiegen.

    Trotz des Anstieges sei der Schaden aber geringer als im Vorjahr: Wo 2020 noch 81 Millionen Euro als ungefähre Schadenssumme bemessen wurde, lag der Wert im vergangenen Jahr bei rund 61 Millionen Euro. Die Zahl ließe sich aber nicht genau berechnen, da der wirtschaftliche Schaden sehr schwankend sei. Die Anzahl von Tatverdächtigen belief sich hingegen auf über 2.400 Personen. Diese Zahl stieg im Vergleich zum Vorjahr um circa 13 Prozent.

    Festzustellen sei, dass vor allem langfristige Beziehungen zwischen einem „Geber“ und einem „Nehmer“ die Korruptionsfälle begünstigt hätten. Das BKA spricht hierbei von Fällen, in denen korruptionsgefährdete Bereiche nicht oft genug im Punkto Personal, Position oder Aufgaben gewechselt hätten.

    Unter den „Nehmern“ seien Amtsträger:innen mit fast 55 Prozent eine große Gruppe. Zudem seien Korruptionsfälle überwiegend im Bereich der Wirtschaft (48 Prozent) zu finden. Selbst das BKA geht von einer enorm hohen Dunkelziffer aus, da es sich für „Geber und Nehmer“ in den überwiegenden Fällen um „Win-win-Situationen“ für beide Parteien handelt. Anzeigen seien hier meist die Ausnahme.

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