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Freitag, Mai 3, 2024
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    Kurdistan: Türkischer Drohnenangriff auf YPG

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    Bei einem gezielten Drohnenangriff auf ein Fahrzeug der kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) hat die türkische Armee am Donnerstag vier kurdische Kämpfer:innen getötet. Die YPG bezeichnen den Anschlag als Rache für ihren Sieg über den islamisch-fundamentalistischen IS. Die Frauenverteidigungseinheiten (YPJ) gaben den Tod der deutschen Internationalistin Elefteria Hambi (Eva-Maria Steiger) bekannt.

    Die türkische Armee hat bei einem gezielten Drohnenangriff am Donnerstag vier Angehörige der kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) getötet. Nach Angaben der kurdischen Nachrichtenagentur ANF erfasste die Killerdrohne das Fahrzeug der Kämpfer etwa um 19.15 Uhr nahe der Ortschaft Herme Şêxo im Kanton Qamişlo. Bei den Gefallenen handele es sich um die langjährigen Mitglieder der Demokratischen Kräfte Syrien (SDF) Aram Muhammed Ibrahim, Diyar Cuma Xelîl, Ehmed Fadil Simo und Berzan Mistefa Şêxmûs.

    Das multiethnische Bündnis SDF ist seit Jahren die wichtigste Kraft im Kampf gegen die islamisch-fundamentalistische Miliz “Islamischer Staat” (IS) in der Region. Die getöteten Kämpfer spielten darin nach Angaben der SDF eine wesentliche Rolle und waren an fast allen Offensiven gegen den IS beteiligt. Der Kommandant Aram Muhammed Ibrahim hatte im Kampf gegen den IS bereits seinen Arm verloren.

    In einer Erklärung der SDF heißt es zu dem Anschlag: Der türkische Besatzerstaat, der seine Angriffe gegen Nord- und Ostsyrien unvermindert fortsetzt, will durch die Bombardierung unserer Dörfer und Städte den Frieden und die Stabilität in der Region untergraben. (…) Mit Anschlägen wie diesen übt der türkische Besatzungsstaat Rache für die Terrorbanden des IS, die angesichts des Widerstands unserer selbstlosen Kämpferinnen und Kämpfer in Şengal besiegt wurden.

    In Qamişlo haben Tausende an Gedenkmärschen für die vier getöteten Kämpfer teilgenommen. Bis zum späten Abend füllten Menschenmassen die Straßen. Die QSD berichten in den vergangenen Wochen vermehrt von Drohnenangriffen, die teils auch Zivilist:innen verletzen und töten.

    Gedenken an Elefteria Hambi

    Die kurdischen Frauenverteidigungseinheiten (YPJ) gaben am Mittwoch zudem den Tod einer deutschen Internationalistin bekannt. Elefteria Hambi (Eva Maria Steiger) war bereits am 25. November 2019 bei einem Luftangriff der türkischen Armee in Sêdarê in der südkurdischen Region Gare ums Leben gekommen. Elefteria Hambi war vor ihrem Gang nach Rojava in der Umweltbewegung aktiv.

    Wie das Pressezentrum der kurdischen Volksverteidigungskräfte in einer Erklärung mitteilte, widmete “die internationalistische Revolutionärin Elefteria Hambi aus Deutschland (…) ihr Leben dem Kampf gegen ein System, das die Frauen vernichtet. Bevor sie in die Reihen der YPJ eintrat, engagierte sie sich in antikapitalistischen Kämpfen und war Teil verschiedener anarchistischer Gruppen. Die Funken, die unser Widerstand von unseren Regionen aus auf die ganze Welt ausstrahlt, inspirierten unsere Genossin Elefteria dazu, einen neuen Ort zum Leben und zum Kämpfen zu wählen. Die Revolution in Rojava zeigte ihr, dass ihre Vorstellungen von einem freien Leben keine fernen Utopien waren und dass die Ideen, von denen sie träumte, in Rojava in die Praxis umgesetzt wurden.

    Zum Zeitpunkt ihres Todes war Elefteria Hambi Mitglied der Verbände freier Frauen (YJA Star), der autonomen Frauenguerilla der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK).

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