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Sonntag, Mai 5, 2024
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    Unternehmen auf der Suche nach Auszubildenden

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    In Deutschland herrscht Fachkräftemangel. Dieser Mangel erstreckt sich auch schon auf die Ausbildungsplätze. Gleichzeitig haben viele Jugendliche Probleme, den Ausbildungsplatz ihrer Wahl zu bekommen.

    Die Bundesagentur für Arbeit gab im Juni Zahlen bekannt, denen zufolge es zu diesem Zeitpunkt über 256.000 freie Ausbildungsplätze in Deutschland gab. Da die Zahlen aus dem Juni stammen, sind jetzt einige der offenen Stellen wahrscheinlich bereits mit Bewerber:innen besetzt.

    Zu viele Plätze, zu wenig Bewerber:innen?

    Den 256.000 Ausbildungsplätzen standen im Juni um die 170.000 junge Bewerber:innen gegenüber, die planten, eine Ausbildung zu machen. Deshalb ist auch hier anzunehmen, dass viele von ihnen bei ihren eigentlichen Wunschplätzen nicht angenommen wurden. Der Azubi-Mangel konzentriert sich in Deutschland nämlich geographisch und branchenspezifisch.

    Gerade auf dem Land haben handwerkliche Betriebe große Schwierigkeiten, Nachwuchs zu finden. Die jungen Leute finden naturgemäß nicht direkt den passenden Betrieb für sich, da die generelle Dichte an Betrieben deutlich geringer ist. Oder sie ziehen gleich nach der Schule in die Stadt.

    Plätzemangel

    Damit konzentrieren sich in einigen Städten zwar sowohl Azubis als auch Ausbildungsbetriebe, gleichzeitig besteht hier das Problem die Konzentration auf bestimmte Ausbildungsbranchen. Vor allem die Ausbildung zur Kauffrau/zum Kaufmann oder Ausbildungsplätze in der Gastronomie bleiben oft unbesetzt. Das Interesse der Jugendlichen habe sich in den letzten Jahrzehnten von diesen Sektoren entfernt, weil das diejenigen seien, die sich als besonders krisenanfällig gezeigt haben.

    Hinzu kommt noch ein anderer Faktor: Für einige Betriebe sei die Qualifikation der Bewerber:innen schlicht zu niedrig. Während Betriebe auf der einen Seite also versuchen, irgendwie Nachwuchs für sich zu organisieren, sortieren sie dann doch wieder aus.

    Fachkräftemangel auf unserer Seite

    Um die Lücken beim Nachwuchs zu füllen, haben die Unternehmen nun begonnen, verstärkt um die Jugendlichen zu werben. In einigen Sektoren, wie z.B. der Pflege, wurde der Lohn schon angehoben. Jetzt wollen andere nachziehen, damit mehr Suchende sich für sie entscheiden. Für die Arbeiter:innen aber ist es oftmals weniger der Lohn, der für sie am wichtigsten ist. Entscheidender für sie sind die Arbeitszeiten und Arbeitsbedingungen.

    Man sieht also, dass einerseits der Fachkräftemangel auch im Ausbildungsbereich eine reale Hürde für die Profite der Unternehmen ist, aber andererseits, dass genau dieser Mangel eine gute Option wäre, um für bessere Arbeitsbedingungen und Löhne zu kämpfen.

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