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Freitag, September 27, 2024
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    Heraus zum Safe-Abortion-Day 2024!

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    Am 28. September gehen international wieder unzählige Frauen und Unterstützer:innen für das Recht und den umfassenden Zugang zu sicheren Schwangerschaftsabbrüchen auf die Straße. Auch in Deutschland sind  kämpferische Aktionen geplant.

    Etwas mehr als zwei Jahre ist es nun her, dass in den USA das bundesweite Recht auf Abtreibung gekippt wurde. Rechte Politiker:innen nutzten dies prompt, um Abtreibungen in ihrem jeweiligen US-Bundesstaat zu kriminalisieren. Die Nachfrage in denjenigen Bundesstaaten, in denen sie noch zugänglich und legal ist, wächst. Allerdings reichen die Kapazitäten kaum aus. Das Beispiel USA hilft zu verstehen, wie sich der globale Rechtsruck auf das Leben von Frauen auswirkt.

    Zwei Jahre Abtreibungsverbot in den USA

    Erster offizieller Todesfall in den USA nach versuchter Abtreibung

    Wie die US-Rechercheplattform „ProPublica” am 16. September 2024 berichtete, soll Amber T. nach Komplikationen infolge eines Schwangerschaftsabbruchs gestorben sein. Ihr Tod lasse sich auf das strenge Abtreibungsgesetz im US-Bundesstaat Georgia zurückführen. Die 28-jährige Amber T. konnte auf Grund des neu geltenden Verbotes in ihrem Bundestaat keine Abtreibung legal durchführen lassen und musste deshalb zur Abtreibung nach North Carolina reisen.

    Auf Grund der herrschenden „rechtlichen Unklarheit“ erfolgte der Eingriff zu spät und Amber T. verstarb. Viele sehen ihren Tod als „Mord“ durch die Gesetzgeber:innen an. „Amber wäre noch am Leben, wenn (Ex-Präsident) Donald Trump und (Georgias Gouverneur) Brian Kemp das Abtreibungsverbot nicht durchgesetzt hätten“, sagte die Aktivistin Mini Timmaraju von der NGO Reproductive Freedom for All. „Sie haben Blut an ihren Händen.“

    Die Forderungen dieses Kampftages

    Am 28. September gehen Menschen weltweit und vor allem Frauen nicht nur für ein einfaches Recht auf Abtreibung auf die Straße. Dieser Kampftag trägt den Namen „Safe Abortion Day“ vielmehr deshalb, weil es um sichere Schwangerschaftsabbrüche geht. Das heißt konkret: den bezahlbaren und erreichbaren Zugang zu qualifizierten Ärzt:innen, die die erforderlichen Eingriffe durchführen.

    Darüber hinaus steht im Zentrum der Proteste, dass sich Arbeiterinnen mit geringem Lohn solch sichere Schwangerschaftsabbrüche oft nicht leisten können. Zusätzlich zu den Kosten der Abtreibung erschweren ihnen oft lange Anfahrtswege und die notwendige Freistellung von anderen Verpflichtungen (wie der Lohnarbeit oder Haus- und Sorgearbeit) die Operation. Auch daran zeigt sich: nicht alle Frauen sind gleich. Frauen der Kapitalist:innenklasse haben durch ihren Reichtum beispielsweise deutlich besseren Zugang zu ärztlicher Versorgung.

    Überall auf der Welt bestehen diese frauenfeindlichen Gesetze und Hürden, wenngleich unterschiedlich stark ausgeprägt. Auch in Deutschland ist der Kampf für zugängliche Abtreibungen ein zentrales Thema. Zwar wurde das „Werbeverbot“ von der Ampelregierung einstweilen gekippt, legal sind Schwangerschaftsabbrüche aber trotzdem nicht. So marschierten vor kurzem wieder Abtreibungsgegner:innen und andere Frauenfeinde zum sog. „Marsch für das Leben“ durch Berlin und Köln, ganz vorne mit dabei die AfD-Politikerin Beatrix von Storch. In beiden Städten organisierte sich jedoch Widerstand in Form von zahlreichem und kreativen Gegenprotesten und Blockadeversuchen.

    Marsch gegen Frauenrechte trifft auf Protest

    Aktionen am Safe Abortion Day

    (Die Liste wird fortlaufend ergänzt)

    Berlin: 16 Uhr | Demonstration | Leopoldplatz

    Duisburg: 18 Uhr | Filmabend | Weißenburgerstraße 8a

    Essen: 27.09 um 19 Uhr | Film- und Bar-Abend | Holzstraße 12

    Frankfurt am Main:  17 Uhr Infostand | 18 Uhr Demonstration | Hauptwache

    Hamburg: 15 Uhr | Demonstration | Hachmannplatz

    Köln: 17 Uhr | Demonstration | Heumarkt

    Leipzig: 14 Uhr | Demonstration | kl. Wilhelm-Leuschner-Platz

    Magdeburg: 14 Uhr | Kundgebung | Elbbalkon

    Weitere Orte und Aktionen: hier. 

    Aktionen in Österreich: hier.

    Safe Abortion Day: Frauen kämpfen bundesweit für ihr Recht auf sicheren und legalen Schwangerschaftsabbruch

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