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Freitag, April 26, 2024
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    Fehlende Investitionen: Wirtschaftlicher Abstieg von deutschen Regionen

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    Jede fünfte Region in Deutschland steht vor einem strukturellen wirtschaftlichen Abschwung. Schwache Wirtschaft, alternde Bevölkerung und schlechte Infrastruktur werden als Gründe genannt.

    Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) hat in einer aktuellen Studie gemeinsam mit vier Hochschulen die wirtschaftliche Entwicklung der deutschen Regionen untersucht. Das Ergebnis der Studie zeigt, dass 19 von 96 Regionen in Deutschland einen starken wirtschaftlichen Abschwung zu erwarten haben.

    Welche Regionen sind besonders stark betroffen?

    Besonders betroffen sind ländliche Regionen und solche die stark vom industriellen Strukturwandel geprägt sind. Unter den 19 besonders stark betroffenen Regionen sind elf aus ostdeutschen Bundesländern, vier in Nordrhein-Westfalen, sowie Bremerhaven, dass Saarland, Schleswig-Holstein Ost und die Westpfalz.

    Neben fehlenden Investitionen sieht das Institut vor allem die immer stärkere Verlagerung von Wirtschaft und Infrastruktur in die großen Metropolregionen als Grund für diese Entwicklung. Das würde die Wirtschaft der betroffenen Regionen weiter schwächen, junge Arbeitskräfte würden abwandern und so die Bevölkerung weiter überaltern.

    Kein reines Ost-West oder Stadt-Land Problem

    Gleichzeitig zeigt die Studie auf, dass es keine einheitliche Gruppe von Regionen gibt, in denen dringend gehandelt werden muss. Eine bloße Unterscheidung zwischen Stadt und Land oder Ost und West greift hier viel zu kurz. Die am meisten betroffenen Regionen sind mit Duisburg/Essen, Emscher-Lippe und Bremerhaven zum Beispiel städtisch geprägte westdeutsche Regionen. Erst auf dem vierten Platz folgt gemeinsam mit Dortmund die Altmark als erste ostdeutsche und ländliche Region.

    Mehr als 138 Milliarden müssten investiert werden

    Das Wirtschaftsinstitut fordert zur Verbesserung der Lage vor Ort einen radikalen Schuldenerlass für die Gemeinden, um notwendige Investitionen durchführbar zu machen. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau beziffert den kommunal notwendigen Investitionsbedarf auf mehr als 138 Milliarden Euro.

    Zudem sei eine Verbesserung der Bildungsangebote und des Ehrenamtes in den Regionen notwendig. Gleichzeitig müssten die Schienennetze weiter ausgebaut und verbessert werden, ebenso wie der Breitbandausbau vorangetrieben werden müsste.

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