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Freitag, April 26, 2024
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    Rund ein Viertel aller über 80-Jährigen lebt in Armut

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    Altersarmut ist in Deutschland weit verbreitet, das zeigt die Studie „Hohes Alter in Deutschland“. Ihr zufolge leben rund 22,4 Prozent der Bevölkerung im Alter über 80 Jahren in Armut. Frauen sind dabei besonders betroffen.

    Aus der am Donnerstag vorgestellten Studie „Hohes Alter in Deutschland“ geht hervor, dass fast ein Viertel aller über 80-Jährigen in Armut lebt. 22,4 Prozent der Bevölkerung im Alter über 80 Jahren verfügen über ein maximales Nettoeinkommen von 1.167 Euro im Monat. Den Daten zufolge sind Frauen noch einmal stärker von Armut betroffen als Männer. Laut Studie leben rund 26,1 Prozent der älteren Frauen in Armut, im Gegensatz zu 16,9 Prozent der älteren Herren.

    „Der Anteil armer Frauen über 80 Jahren ist fast zehn Prozentpunkte höher als der seiner männlichen Altersgenossen. Das zeigt, wie deutlich sich schlechtere Bezahlung, aber auch längere Teilzeitarbeit und Unterbrechungen im Erwerbsleben in späteren Jahren auf das Leben von Frauen auswirken“, äußerte sich Bundesfamilienministerin Anne Spiegel (Grüne) am Donnerstag.

    Der Einkommensunterschied zeigt sich nicht nur bei den von Armut Betroffenen, sondern in der älteren Generation insgesamt. So liegt das durchschnittliche Nettoeinkommen von Frauen über 80 Jahren rund 300 Euro unter dem der Männer. Dabei verzeichnen die Frauen ein Einkommen von rund 1.765 Euro, während es sich bei Männern auf rund 2.068 Euro beläuft. Die Berechnungsgrundlage dafür bildet das sogenannte Netto-Äquivalenz-Einkommen, das sich aus dem Gesamteinkommen eines Haushalts und der Anzahl und dem Alter der von diesem Einkommen lebenden Personen ergibt.

    Der vom Paritätischen Wohlfahrtsverband ebenfalls am Donnerstag vorgestellte „Paritätische Armutsbericht“ belegt, dass sich nicht nur die Armut der Alten, sondern der Bevölkerung insgesamt im letzten Jahr vergrößert hat. Der Bericht beruht auf den Zahlen des Statistischen Bundesamts und zeigt: Es gab im vergangenen Jahr etwa 13,4 Millionen Menschen in Deutschland unter der Armutsgrenze – das entspricht einer Quote von 16,1 Prozent. Die Armut in Deutschland habe damit im letzten Jahr einen neuen Höchststand erreicht, bilanzierte der Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverbands, Ulrich Schneider, am Donnerstag in Berlin. Als arm gelten in diesen Studien Menschen, denen weniger als 60% des mittleren Einkommens zur Verfügung steht.

     

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