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Dienstag, März 19, 2024
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    Energiekrise: So viel Profit machen RWE&Co

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    Deutschlands Energieversorgung ist kartellartig unter großen Energiemonopolen aufgeteilt: RWE, EnBW, Vattenfall, LEAG und E.ON. Fast allen bescheren die hohen Energie- und Gaspreise sprudelnde Gewinne.

    Vielen Menschen graust es vor den kommenden Energierechnungen. Preiserhöhungen von über 100 Prozent sind bereits jetzt keine Seltenheit. Während die Bevölkerung unter den explodierenden Energiepreisen ächzt, dürften bei den Energiekonzernen die Sektkorken knallen.

    Am Donnerstag machte RWE öffentlich, dass der Konzern allein im ersten Halbjahr seinen Gewinn auf 2,1 Milliarden Euro verdoppeln konnte. Man habe von den Preisen am Markt profitiert, wie RWE-Chef Markus Krebber erklärte: “Wenn RWE gutes Geld verdient, gewinnt die grüne Energiewelt“, so Krebber. Sein Konzern wolle die Dividende nicht erhöhen, sondern in erneuerbare Energien investieren – damit die zukünftigen Profite um so höher für die Aktionäre:innen ausfallen dürften. Den Großteil seiner Profite bezieht der Konzern zudem noch immer aus seinem fossilen und dem Atom-Geschäft.

    Ähnlich sieht es finanziell bei EnBW aus. Der Karlsruher Energieversorger hat im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahrs seinen Gewinn deutlich gesteigert. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum wuchs der auf die Aktionär:innen entfallende Überschuss um mehr als 88 Prozent auf 606,3 Millionen Euro. Der operative Gewinn lag derweil bei 1,19 Milliarden Euro – ein Plus von fast 46 Prozent, wie das Unternehmen Mitte Mai mitteilte. Das sei unter anderem auf ein gutes Erzeugungsgeschäft zurückzuführen – sprich auf hohe Energiepreise.

    Auch der schwedische Energieversorger Vattenfall hat in der ersten Jahreshälfte hauptsächlich wegen der hohen Strompreise deutlich mehr umgesetzt als im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz stieg um 34 Prozent auf 107,8 Milliarden schwedische Kronen (rund 10,3 Mrd Euro), wie der Konzern am Freitag in Stockholm mitteilte. Unter dem Strich stand dann ein Gewinn von knapp einer Milliarde Euro.

    Ebenso macht der LEAG-Konzern aus Cottbus wegen der aktuellen Gaspreise schon seit Monaten laut engergiezukunft.eu hohe Gewinne mit der Kohleverstromung aus seinen Kraftwerken. Genaue Zahlen liegen noch nicht vor.

    Einzig der Energiekonzern E.ON kann nicht so stark wie die anderen Unternehmen profitieren. Für 2022 werde weiterhin ein Rückgang des operativen Ergebnisses auf 7,6 bis 7,8 Milliarden Euro von 7,9 Milliarden Euro im Vorjahr erwartet. Im ersten Halbjahr schrumpfte der Gewinn um 15 Prozent auf 4,1 Milliarden Euro. Das hängt damit zusammen, dass E.ON sich mittlerweile auf den Energievertrieb und das Netzgeschäft spezialisiert hat und nicht mehr im Erzeugungsgeschäft aktiv ist. Das Unternehmen muss jetzt selbst die hohen Preise bei RWE&Co bezahlen.

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