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Freitag, April 26, 2024
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    Braunkohledorf Lützerath: Aktivist:innen rufen Tag X aus – bundesweite Solidarität

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    Das Dorf Lützerath ist durch den Braunkohleabbau akut bedroht. RWE will auch dieses letzte Dorf abreißen, um die darunterliegende Braunkohle zu fördern. Nun rufen die Besetzer:innen und Aktivist:innen im Dorf den Tag X aus, ab dem die Polizei versucht, ihre Strukturen und das Dorf zu räumen.

    Der Protest in Lützerath hat schon vor vielen Jahren begonnen, als die Nachbardörfer noch standen. Inzwischen ist es das einzige Dorf im Gebiet des Braunkohlebaus von RWE, das noch nicht dem Erdboden gleich gemacht wurde. Aus der Parole „Alle Dörfer bleiben!“ entwickelte sich bald die Parole „Lützerath bleibt!“ und das Ziel hunderter Aktivist:innen im Dorf ist nicht weniger, als den Kohlebagger vor dem Dorf zu stoppen, damit die Braunkohle in der Erde bleibt.

    Ein breites Bündnis vereint viele der aktiven Klimagerechtigkeitsgruppen wie Fridays for Future, die Letzte Generation, Zucker im Tank oder Ende Gelände unter dem Banner „Lützerath unräumbar“.  Die Besetzer:innen des Dorfes haben nicht nur eigene Wohnstrukturen errichtet, sondern nutzen auch die Häuser und Höfe im Dorf, um dieses zu verteidigen.

    Erste Hundertschaften sind bereit

    Am heutigen Morgen machen sich die Hundertschaftspolizistin und Räumpanzer bereit. Die Aktivist:innen im Dorf vermuten, dass die erste bewohnte Struktur geräumt werden soll. Die Aktivist:innen haben bereits mit Ausweichcamps und Routen vorgesorgt, sollte eine Räumung gelingen, aber sie sind entschlossen: Lützi bleibt. Aktuell ist das Ziel der Aktivist:innen, weite Teile der Infrastruktur zur Räumung zu stören.

    Noch bis zum 9. Januar haben die Aktivist:innen eine Mahnwache genehmigt, sie mutmaßen, dass an 11. Januar der Zaun um das Dorf aufgestellt wird. Deswegen mobilisieren sie bis zum Stichtag so viele Menschen wie möglich in das Dorf, da danach nicht sicher ist, ob Menschen weiterhin Zugang haben.

    Protest auf mehreren Aktionsniveau

    In den vergangenen und kommenden Tagen finden in und um das Dorf Aktionstrainings statt. Am 8. Januar soll eine Demonstration in Form eines Sonntagsspaziergangs stattfinden. Einen Tag später endet die offizielle Genehmigung der Lützerather Mahnwache. Auch die Polizei bietet ihrerseits Infoveranstaltungen zur Räumung in den kommenden Tagen an.

    Ab dem 11. Januar sind verschiedene Aktionen mit unterschiedlichem Aktionsniveau angekündigt. Rund um den Tagebau soll es immer wieder große Demonstrationen geben, die vielen Menschen ermöglichen, teilzunehmen. Gleichzeitig werden die Aktionen fortgeführt, die auch jetzt schon dazu führen, dass das Rad des Kohlebagger immer wieder stillsteht.

    Bundesweite Aktionen in Solidarität

    Schon jetzt fanden in vielen Städten Deutschlands solidarische Proteste mit der „Lützi Bleibt!“-Bewegung statt. Vor Landes- und Bundeswirtschaftsministerien haben sich teilweise Hunderte versammelt, um die Ampelregierung an ihre Wahlversprechen zum Umweltschutz zu ermahnen.

    In vielen Städten finden Kundgebungen statt, die darüber informieren, wie der Braunkohletagebau zur Klimakrise beiträgt. Die Möglichkeiten, die Proteste zu unterstützen sind vielfältig: Die Besetzer:innen rufen auch zu Solidaritätsfotos mit der Parole „Lützi bleibt“ auf, um die Proteste bekannter zu machen.

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