Für den 7. Januar haben kurdische Organisationen zu einer Großdemonstration in Paris aufgerufen. Die Demonstration findet im Gedenken an die am 9. Januar 2013 und am 23. Dezember. 2022 ermordeten kurdischen Revolutionär:innen und Aktivist:innen statt. Auch aus Deutschland gibt es Anfahrten.
Am 23. Dezember 2022 griff ein Attentäter das kurdische Kulturzentrum “Ahmet Kaya” in Paris an. Er tötete drei Menschen und verletzte weitere teils schwer. Zu den Ermordeten gehören Evin Goyi eine langjährige Führerin der kurdischen Frauenbewegung die unter anderem in Rojava die Versorgung und Unterbringung vor dem IS geflüchteter Ezid:innen mit organisierte; der bekannte Musiker Mir Perwer; und der Aktivist Abdurrahman Kizil.
Eine Trauerfeier für die drei Ermordeten findet am 03. Januar in Paris statt. Es ist wahrscheinlich, dass das Ziel des Anschlages eine Versammlung anlässlich des zehnten. Jahrestages der Ermordung der kurdischen Revolutionärinnen Sakine Cansiz, Fidan Dogan und Leyla Saylemez war. Die Veranstaltung war jedoch um eine Stunde verschoben worden.
Die drei Frauen wurden am 09. Januar 2013 vom türkischen Geheimdienst MIT ermordet. Wie bei dem Anschlag im Dezember waren die Opfer wichtige Mitglieder der kurdischen Freiheits- und Frauenbewegung. Sakine Cansiz war Gründungsmitglied der kurdischen Arbeiterpartei PKK gewesen und hatte in der Türkei gegen die faschistische Militärdiktatur gekämpft. Leyla Saylemez war in der kurdischen Jugendbewegung aktiv und Fidan Dogan war Repräsentantin des kurdischen Nationalkongresses.
Die Ähnlichkeiten der beiden Anschläge sowie ungeklärte Fragen, beispielsweise die Identität der Personen, die den Attentäter am 23. Dezember laut Zeug:innenaussagen zum Kulturzentrum fuhren, lassen viele eine Verbindung vermuten..
Deswegen haben kurdische Organisationen, unter ihnen beispielsweise Women Defend Rojava und Defend Kurdistan, zu einer europaweiten Großdemo im Gedenken an die sechs ermordeten Menschen am 07. Januar in Paris aufgerufen. Zudem sollen am 09. Januar dezentrale Gedenkaktionen stattfinden. Eine gemeinsame Anreise zur Großdemo ist aus vielen Städten geplant.
