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Montag, April 29, 2024
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    Rojava: Pressemitarbeiter durch türkischen Drohnenangriff getötet

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    Bereits am Mittwoch wurde ein Auto des Frauensenders Jin TV von einer türkischen Drohne angegriffen. Eine Journalistin wurde dabei verletzt, der Fahrer wurde getötet.

    Am Mittwoch wurde ein Fahrzeug des Fernsehsenders Jin TV auf der Straße zwischen Qamişlo und Amûde durch einen gezielten türkischen Drohnenangriff getroffen. Dabei wurde die Korrespondentin Delîla Egîd schwer verletzt und der Fahrer Necmedîn Feysel getötet. Dieser war ein kurdischer Familienvater, der sich seit den ersten Jahren der Rojava-Revolution insbesondere im kulturellen Bereich engagiert hat. Seit 2021 arbeitete er für den Sender.

    Jin TV berichtet bereits seit Jahren als reiner Frauensender aus der autonomen Region in Nordostsysrien, die auch als Rojava bekannt ist. Seit 11 Jahren haben hier die verschiedenen Völker und insbesondere die Frauen eine Revolution gegen unterdrückerische Staaten und den sogenannten „Islamischen Staat“ verteidigt.

    NATO-Land greift gezielt Pressemitarbeiter:innen an

    Einer der Staaten, die die demokratische Revolution in Rojava bekämpft, ist das NATO-Mitglied Türkei. Während sich viele Staaten des westlichen Militärbündnisses mit ihrer angeblichen Rolle als Verteidiger der Demokratie schmücken, greift einer ihrer wichtigsten Bündnispartner gezielt ein demokratisches Projekt und Pressemitarbeiter:innen an.

    Ein Beispiel dafür ist Annalena Baerboch, die sich gerne mit dem Motto „Jin, Jiyan, Azadi“ (deutsch: „Frauen, Leben, Freiheit“) aus der kurdischen Frauenbewegung profiliert, aber kein Problem damit zu haben scheint, dass die Türkei ein Medienorgan genau dieser Bewegung angreift.

    Dabei war die Tötung Necmedîn Feysels nicht das erste, sondern das sechste Mal, dass ein Medienschaffender in Rojava durch türkische Angriffe ermordet wurde.

    Kurdische Organisationen reagieren, NATO-Staaten schweigen

    Wie üblich schweigen die Verbündeten der Türkei über derartige Angriffe der faschistischen Regierung in Ankara. Die Plattform der Journalistinnen Mesopotamiens (MKGP) und der Journalistenverein Dicle Firat (DFG) sprechen etwa von einer „Drei-Affen-Politik – nichts sehen, nichts hören, nichts sagen“ der internationalen Gemeinschaft.

    „Gerade in Kurdistan birgt der Journalismus einen großen Kampf in sich. Dabei geht es auch um die Nichtanerkennung der Identität eines Volkes und die Verfolgung, der es ausgesetzt ist. Deshalb ist die kurdische Presse zu jeder Zeit Unterdrückung und Angriffen ausgesetzt.“, so das Statement weiter zu den Hintergründen des Angriffes.

    Zugleich wird darin auch betont, dass es den Aggressoren nicht gelingen werde „den Geist der freien Presse in die Knie zu zwingen“.

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