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Dienstag, April 30, 2024
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    Energiekrise in Kuba

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    Weitere Sanktionen der USA schneiden die kleine karibische Insel von den dringend benötigten Öllieferungen ab. Damit kommt es in Kuba zu einer schweren Energiekrise. Die Regierung der kleinen karibischen Insel kündigte Energieeinsparungen in allen Bereichen der Gesellschaft an.

    In einer landesweit ausgestrahlten Sondersendung hat Kubas amtierender Präsident Miguel Días-Canel künftige Engpässe bei der Versorgung mit Öl und Strom angekündigt. Der nationale Energie-Sparplan sieht Kürzungen im öffentlichen Personenverkehr und in der Produktion vor. Das Land, das seit fast 60 Jahren von den USA mit Sanktionen belegt wird, trafen die jüngsten Sanktionen schwer. Unter anderem wird Kuba ab heute, dem 14.September, keine Öllieferung mehr erreichen.

    Der Energie-Sparplan sieht eine umfassende Rationierung von Benzin, Diesel und Strom vor. Das Funktionieren der Häfen, Flughäfen und des Schienenverkehrs habe Priorität, allerdings werden die Fernbuslinien und der öffentliche Personennahverkehr größere Einschränkungen hinnehmen müssen.

    Einzelne Sparten der Industrie, die sehr viel Energie verbrauchen, werden für den Rest des Monats ihren Betrieb einstellen. BüroarbeiterInnen sind gebeten, soweit wie möglich von zuhause aus zu arbeiten. Es wird aber ebenso zu zeitweisen Stromabschaltungen in Wohngebieten kommen.

    Díaz-Canel wandte sich in seinem Appell auch an die Bevölkerung, die sich solidarisch und verständnisvoll zeigen möge. “Niemand soll leer fahren”, sagte der Präsident zu den AutofahrerInnen des Landes.

    In den nächsten Tagen werden weitere Schritte des Sparplans veröffentlicht. Für den kommenden Monat betonte Kubas Präsident außerdem, dass alle Öllieferungen sicher seien und es sich nur um ein konjunkturelles Problem handle. Die Situation sei eine „Übung für das Land“, so der Präsident.

    Schlinge des US-Imperialismus zieht sich weiter zu

    In den letzten Monaten gingen die USA noch härter als sonst gegen die kleine karibische Insel vor. Anfang der Woche verkündete Washington, dass Menschen aus den USA nur noch 1.000$ pro Quartal nach Kuba schicken dürften. Vorher waren bis zu 2.000$ pro Quartal erlaubt. Außerdem wurde der Kreis von Kubanern, denen kein Geld geschickt werden darf, ausgeweitet. Zu den dazu zählenden rund 700.000 Mitgliedern der „kommunistischen Partei Kubas“ (PCC) kommen jetzt noch all deren enge Familienangehörigen.

    Anfang Juni haben die USA außerdem sämtlichen Kreuzfahrt-Tourismus und alle Bildungsreisen nach Kuba verboten, was zu einem deutlichen Einbuch des Tourismus auf der Insel geführt hat. Die Europäische Union, die ein wichtiger Handelspartner Kubas und der größte Investor der Insel ist, verurteilt die Sanktionen scharf.

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