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Freitag, April 26, 2024
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    Kurde zündet sich aus Protest selber an

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    Selbstverbrennung in Krefeld als Protest gegen deutsche Polizeigewalt und Repression gegen die kurdische Bewegung.

    Am Mittwochmorgen hat sich ein 43-jähriger Kurde vor dem Amtsgericht Krefeld mit einer brennbaren Flüssigkeit übergossen und selbst angezündet. Das Feuer konnte nach kurzer Zeit von Justizbeamten des Gerichts mit Decken und Feuerlöschern gelöscht worden. Der Mann erlitt lebensgefährliche Verletzungen und wurde mit einem Rettungshubschrauber in eine Spezialklinik in Duisburg geflogen (Link).

    Wie das kurdische Nachrichtenportal ANF berichtet, soll es sich bei dem Mann um Uğur Şakar handeln. Dem Nachrichtenportal liegt ein handschriftlicher Brief Şakars vor, in dem er als Motiv für seine Selbstanzündung Protest gegen deutsche Polizeigewalt und Repression gegen die kurdische Bewegung benennt. Zudem wollte er der Forderung nach Aufhebung der Isolationshaft Abdullah Öcalans in der Türkei Nachdruck verleihen.

    In seinem Abschiedsbrief schreibt Uğur Şakar: „Die Bewegung der PKK hat uns die Philosophie ‚Widerstand heißt leben‘ gelehrt. Ganz gleich, wo wir auch sind, ist es unsere Pflicht, uns den Ungerechtigkeiten zu widersetzen. Um die Existenz des kurdischen Volkes gegenüber denjenigen zu verteidigen, die glauben, die Kurdinnen und Kurden mit dem internationalen Komplott vernichten zu können, werde ich den würdevollsten Akt des Widerstands leisten. Daran habe ich keinen Zweifel.“

    „Schweigen bedeutet Tod“

    Zudem konkretisiert er die Gründe für seine Aktion wie folgt: „Ich als Teil dieser Gesellschaft protestiere gegen die europäische Staatengemeinschaft, die sich als Wiege der ‚Demokratie‘ bezeichnet. Auch protestiere ich gegen die kapitalistische Moderne, die angesichts meiner hungerstreikenden Freundinnen und Freunde ihre Augen, Ohren und ihren Mund verschließt. Ich verurteile die politische Repression der Bundesregierung und die Polizeigewalt gegen die Kurden. Ich rufe die Kurden dazu auf, für ein freies Leben zu kämpfen, statt sich mit einem Leben als Sklave zufriedenzugeben.“

    Zum Abschluss seines Briefes ruft er zur Unterstützung des seit Monaten laufenden Hungerstreiks zahlreicher kurdischer AktivistInnen in der Türkei und in Europa auf.

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