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Samstag, April 27, 2024
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    Klimawandel: Wer reich ist, kann sich retten

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    Ein UN-Klimabericht beleuchtet die Auswirkungen des Klimawandels auf unsere Gesellschaft. Die Schlussfolgerung: Reiche können sich freikaufen, arme Menschen leiden unter den Folgen.

    Philip Alston ist UN-Sonderberichterstatter für extreme Armut und Menschenrechte und außerdem Autor des UN-Sonderberichts “Klimawandel und Armut”. Dieser Bericht beginnt mit den Worten: “Der Klimawandel wird zerstörerische Folgen für Menschen in Armut haben.” und endet mit der Schlussfolgerung, dass der Klimawandel ein “unbefangener Angriff auf die Armen” sei.
    Der UN-Bericht verdeutlicht, was auch die SchülerInnen der Fridays-for-Future-Proteste anklagen: Es gibt eine Fülle an alarmierenden Zeichen für den Klimawandel, aber sie bleiben ungehört. Neben dem Ergebnis, dass Menschen mit finanziellem Reichtum den Klimawandel bedeutend besser verkraften werden, wendet sich Alston auch an die Regierungen. Ignoranz und Vertrauen in die Wirtschaft hätten die katastrophale Lage zu verantworten, die bestenfalls bürokratischen Maßnahmen hätten keinen nennenswerten positiven Effekt bringen können.
    Abgesehen von dem Umstand, dass Arme mehr leiden als Reiche, gehen WissenschaftlerInnen auch davon aus, dass der Klimawandel viele Menschen in die Armut stürzen wird. Die Weltbank spricht von 120 Millionen Menschen, die 2030 zusätzlich in Armut leben werden, wenn der Klimawandel so fortschreitet wie bisher.

    Nicht bloß Zukunftsmusik

    Um zu illustrieren, wie finanzieller Reichtum ermöglicht, den negativen Folgen des Klimawandels zu entgehen, musste Alston nicht viel spekulieren. Ein Blick ins Jahr 2012 zeigte anschaulich, wie Kapital den Reichen ermöglicht, Wetterkatastrophen unbeschadet zu umgehen. In diesem Jahr gab es den Hurricane Sandy, der weite Teile Jamaikas, Kubas und der Vereinigten Staaten erreichte und zerstörte.
    Der Bericht schildert, wie ärmere BewohnerInnen New Yorks auf die grundlegendsten Bedürfnisse verzichten mussten, wie z.B. medizinische Versorgung oder Strom. Vergleichsweise glimpflich kam das Hauptquartier von Goldman Sachs davon, welches “durch Zehntausende privater Sandsäcke und den Strom seines eigenen Generators geschützt war”.
    “Zwangsmigration, Krankheit, Tod” seien “im besten Fall für Hunderte von Millionen Menschen” die Folge, wenn Regierungen sich weiterhin auf Unternehmen verließen.

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