Die Industriegewerkschaft BAU (Bauen-Agrar-Umwelt) hat vor dem Wegfallen Hunderttausender befristeter Arbeitsverhältnisse im Zuge der Wirtschaftskrise gewarnt. Davon seien insbesondere junge Arbeiter:innen betroffen.
Die Wirtschaftskrise trifft die umso mehr, die bereits zuvor in prekären Lebenssituationen gelebt haben. Nachdem Minijobber:innen und Leiharbeiter:innen bereits hart getroffen wurden, stünden befristet Beschäftigte nun vor der Gefahr, dass man ihren Vertrag auslaufen lasse, so Robert Feiger, der Bundesvorsitzende der IG BAU. Befristete Verträge seien hierbei insbesondere in Landwirtschaft und Gebäudereinigung weit verbreitet.
Außerdem befinden sich vor allem junge Arbeiter:innen und Frauen in befristeten Beschäftigungsverhälnissen. So waren im Jahr 2019 unter den Neueinstellungen der 25- bis 39-Jährigen 37 Prozent befristet. Frauen sind dabei häufiger betroffen als Männer.
Für diese Menschen kann ein Verlust ihrer Arbeitsstelle dramatische Folgen haben. So erleiden Jugendliche Brüche in ihrer Lebensplanung und Frauen werden vor eine verstärkte ökonomische Abhängigkeit vom Partner gestellt.
Währenddessen vergibt die Bundesregierung milliardenschwere Geschenke an Großkonzerne und hat das angekündigte Verbot sachgrundloser Befristung noch immer nicht umgesetzt. So waren von den 2,8 Millionen befristeten Arbeitsverhältnissen im vergangenen Jahr 1,6 Millionen sachgrundlos befristet. 2012 waren es noch 1,2 Millionen.