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Freitag, April 26, 2024
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    “Öffis sind Klasse! Bus und Bahn für alle!”

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    Mit einer symbolischen Blockade vor dem Stuttgarter Verkehrsministerium, einer Andi-Scheuer-Piñata in Bonn und vielen weiteren kreativen Aktionen wurde am vergangenen Wochenende bundesweit auf die im September anstehenden Proteste gegen die Internationale Automobilausstellung (IAA) in München mobilisiert.

    In vielen Städten waren im Rahmen dieses Aktionstags Klimaaktivist:innen auf die Straße gegangen, um einen kostenlosen, barrierefreien und gut ausgebauten ÖPNV zu fordern. Unter anderem in Köln, Bonn, Stuttgart, München, Karlsruhe, Regensburg und Augsburg haben die Aktivist:innen einfallsreiche Demonstrationen und Kundgebungen veranstaltet, in denen sie auf den miserablen Zustand des öffentlichen Personen-Nahverkehrs in Deutschland aufmerksam machten und eine radikale Verkehrswende forderten.

    „Wir wissen: Aktuell ist es für viele Menschen überhaupt keine Option, das Auto stehen zu lassen“, sagte z.B. Anna Meyer, Pressesprecherin von „Smash IAA“. „Der Individualverkehr hat abgewirtschaftet. Was es braucht ist eine radikale Verkehrswende. Die Beschäftigten im öffentlichen Nahverkehr sind dabei unsere natürlichen Verbündeten. Nur gemeinsam können wir unsere Forderungen durchsetzen.“

    Unter dem Motto „Ihr verbaut uns unsere Zukunft – Wir verbauen euch euer Büro“ zogen Aktivst:innen in Stuttgart zum Verkehrsministerium und blockierten mit einer Mauer aus rund 40 Pappkartons den Eingang zu den Büros des Ministeriums. Auf den Kartons waren Botschaften zu lesen wie „kostenloser ÖPNV für alle“ oder „Mobilität darf keine Ware sein“.

    Bei der witzigen Aktion des „Antikapitalistischen Klimatreffens Bonn“ gab es eine Tombola, bei der jedoch immer nur Nieten gezogen wurden: zugeparkte Radwege beispielsweise, oder eben überteuerte Bahntickets – so ist das nun einmal mit Wahl-Versprechungen. Aber immerhin hatte das Bonner Klimatreffen einen Trostpreis vorbereitet: Eine große Andi-Scheuer-Piñata, die alle Teilnehmer:innen ihrer Aktion am Wochenende einmal mit einer Fahne verdreschen durften: „Fühlt sich fast an wie der Hauptpreis“, fand so manche Teilnehmer:in.

    In München veranstaltete im ebenfalls satirischen Sinne das „Antikapitalistische Klimatreffen München“ eine Schnitzeljagd, auf der sich die Teilnehmer:innen über die Arbeitsverhältnisse in den Öffentlichen Verkehrsmitteln informieren konnten und Botschaften für eine radikale Verkehrswende im Stadtbild hinterließen. Die abschließende Demonstration durch München-Haidhausen stieß auf viel Zuspruch bei den Passant:innen.

    „Während den Autokonzernen auch während der Pandemie noch Milliarden in den Hintern geschoben werden, soll für den ÖPNV kein Geld da sein. Doch das lassen wir uns nicht länger gefallen. Wir werden im September gegen die IAA auf die Straße gehen und der Automobilindustrie die Hölle heiß machen“, kündet Anna Meyer an.

    Weiter heißt es im Aufruf des Bündnisses „Smash IAA“ unter anderem: „Nehmen wir unsere Zukunft also selbst in die Hand! Kommt zu den Protesten gegen die IAA nach München. Lasst uns gemeinsam kämpfen gegen den Kapitalismus, gegen die Zerstörung unserer Umwelt und Lebensgrundlagen und für die Enteignung der Autokonzerne. Für eine klassenkämpferische Klimabewegung!“

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