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Donnerstag, Mai 2, 2024
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    Die Lebenszufriedenheit junger Menschen in Deutschland ist eingebrochen

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    Laut UNICEF ist die Zufriedenheit junger Menschen in Deutschland rückläufig. Das mit Krisen gespickte Leben im Kapitalismus hinterlässt seine Spuren bei der jungen Generation. Für die Tagesschau bleibt dies “unklar”. – ein Kommentar von Marius Becker.

    Die Lebenszufriedenheit junger Menschen in Deutschland ist laut UNICEF eingebrochen: im Jahr 2022 ist sie im Vergleich zum Vorjahr sowohl  bei bei 16- bis 19-Jährigen als auch bei den 20- bis 24-Jährigen merkbar zurückgegangen. Mittlerweile zählt Deutschland bei den Zufriedenheitswerten innerhalb der EU zu den Schlusslichtern.

    Bei der Suche nach den Ursachen hierfür schreibt die Tagesschau unter einem Instagram-Post zu diesem Thema, dass “die Gründe vorerst unklar” seien. Dabei sind die Ursachen für Unzufriedenheit und Pessimismus bei der sogenannten „Generation Z“ ganz klar zu erkennen: im Angesicht von Krieg, Inflation und Klimakrise scheint es fast lächerlich, diese offensichtlichen Gründe nicht zu bemerken.

    Geringes Einkommen

    Die Sorgen von jungen Erwachsenen hängen zum einen mit ihrer wirtschaftlichen Lage zusammen. Die meisten Personen in dieser Altersklasse befinden sich entweder in einem Studium oder einer Berufsausbildung. Sie verfügen dadurch nur über ein sehr geringes Einkommen. Ein Einkommen, das trotz harter Arbeit und immensem Stress keineswegs Unabhängigkeit oder Stabilität garantiert. Student:innen und Auszubildende werden dadurch besonders schwer von der Inflation getroffen, wodurch sie immer häufiger Verzicht üben müssen und massiv in ihrer Lebensführung eingeschränkt sind.

    Unsicherer Blick in die Zukunft

    Es sind jedoch nicht nur die unmittelbaren materiellen Nöte, welche für diese Unzufriedenheit verantwortlich sind. Die Aussicht auf die Zukunft spielt eine große Rolle, was die Lebenszufriedenheit junger Menschen angeht. Die Bedrohung durch die Klimakrise ist da ein weiterer Faktor für Unsicherheit und Zukunftsängste.

    Obwohl die dramatischen Auswirkungen des Klimawandels allgemein bekannt sind, wird diese Krise seitens der einflussreichsten Politiker und Konzernen nur weiter angeheizt. In Anbetracht dieser Umstände ist die pessimistische Stimmung der jungen Generation gut nachvollziehbar.

    Neben dieser existenziellen Bedrohung gibt es allerdings noch weitere Gründe, weshalb junge Menschen die Zukunft nicht gerade herbeisehnen – etwa mit Blick auf ihr späteres Berufsleben. Ein Leben als lohnabhängige Arbeiter:innen im Kapitalismus ist auch ganz ohne Krisen von Ausbeutung geprägt. Die Vorstellung, 40 bis 45 Jahre in einem nervtötenden Job die eigene Lebenszeit zu verschwenden und danach mit einer mageren Rente abgespeist zu werden, ist für viele nicht gerade aufbauend und motivierend.

    All diese Gründe liegen auf der Hand und sind alles andere als “unklar”.

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