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Montag, April 29, 2024
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    Inflationserwartungen sinken – aber bleiben auf hohem Niveau

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    Wirtschaftsexpert:innen rechnen mit einem Rückgang der Inflationsrate – in den kommenden Jahren. Das heißt genau genommen: Selbst optimistische Wirtschaftswissenschaftler:innen gehen davon aus, dass die Teuerungen in der nächsten Zeit anhalten werden.

    Das “ifo-Insitut” befragt regelmäßig eine Auswahl internationaler Wirtschaftsexpert:innen zu ihren Annahmen für die kommende Zeit. Im Juli noch titelte das Institut über die Umfrageergebnisse der “Economic Experts Survey”: „Inflationserwartungen bleiben weltweit hoch“. Obwohl die Zentralbanken zu dem Zeitpunkt bereits aktive Zinspolitik betrieben, war für die befragten Ökonom:innen kein Rückgang der Inflationsrate in Sicht.

    In der Umfrage für das aktuelle Quartal ist das zum ersten Mal anders. Das ifo selbst titelt deswegen: „Wirtschaftsexperten erwarten Rückgang der Inflation weltweit“. Die weltweite Inflationsrate wird den Berechnungen des “Instituts für Schweizer Wirtschaftpolitik” zufolge in diesem Jahr 6,2% erreichen. Für das kommende Jahr ist eine Rate von 5,2% prognostiziert, für 2026 sind es 4,5%.

    Auch wenn die Prognosen nach langer Zeit ohne Veränderung nun einen Abwärtstrend der weltweiten Inflationsrate vorher sehen, sind sie weiter bleibend hoch – noch für die kommenden Jahre.

    Westeuropa und Nordamerika stellen insofern Ausnahmen dar, als für sie die prognostizierte Inflationsrate weit unter dem Weltdurchschnitt liegt. Überdurchschnittlich und besonders heftig betroffen sind einige afrikanische Staaten und Südamerika: dort gibt es eine Inflationserwartung von mehr als 20%.

    Inflationsrate als Gradmesser der Teuerungen?

    Für Arbeiter:innen ist eine hohe Inflationsrate keine gute Nachricht – umgekehrt bedeutet eine sinkende Inflationsrate aber nicht automatisch Entlastungen. Denn unterschiedliche Güter sind unterschiedlich stark von den Teuerungen betroffen. Besonders für einkommensschwache Haushalte kann schon eine leichte Teuerung lebensnotwendiger Güter – wie etwa Energie oder Grundlebensmittel – eine finanzielle Überlastung bedeuten.

    Außerdem bedeutet eine positive Inflationsrate, dass die Preise weiter steigen, nur eben etwas langsamer. Außerdem werden Produkte, die in den vergangenen Monaten spürbar teurer geworden sind, in den seltensten Fällen wieder zu den alten Preisen gehandelt.

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