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Mittwoch, Mai 1, 2024
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    Luftwaffenübung der Bundeswehr in Jordanien

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    Die Bundeswehr führt großangelegte Manöver in Jordanien durch. Warum gerade dort?

    „Desert Air“ – so bezeichnet die Bundeswehr die Übungsflüge, die drei Wochen lang in Jordanien stattfanden. Dafür kamen sechs Eurofighter-Kampfjets des Geschwaders 73 „Steinhoff“ und 80 Soldat:innen aus Mecklenburg-Vorpommern zum Einsatz. Es fanden Luft-Luft und Luft-Bodenoperationen statt. Die USA war ebenfalls mit Kampfflugzeugen aus Großbritannien und Israel vertreten.

    Das Ganze soll allerdings keine Reaktion auf die jüngsten Angriffe der Hamas gegen Israel gewesen sein. Ursprünglich sollte im Anschluss an der alle zwei Jahre in Israel stattfindenden Übung „Blue Flag“ teilgenommen werden, die Israel wegen des Kriegs in Gaza aber abgesagt hat.

    Die Bundeswehr scheint zufrieden mit dem Einsatz zu sein. So erklärte Oberstleutnant Marco Brunhofer: „Wir haben gezeigt, dass wir in dieser Region sechs Eurofighter durchhaltefähig betreiben können, und wir konnten unsere Partnerschaft mit der jordanischen Luftwaffe vertiefen.” Der Luftraum über Jordanien ist auch viel weniger geregelt als in Europa, wodurch die Bundeswehr die Übungen in kürzerer Zeit abschließen konnte.

    Jordanien und der Westen

    Seit 2015 ist die Bundeswehr im Rahmen einer großen Anti-IS-Koalition in Jordanien stationiert. In diesem Rahmen bildet sie auch im Irak Soldat:innen aus. Jordanien gilt unter den arabischen Staaten als der engste Verbündete mit dem Westen und Israel. Schon 1994 hatten Jordanien und Israel einen Friedensvertrag geschlossen.

    Außerdem wird das Land von den USA als „major non-NATO ally“ bezeichnet. Damit sind Staaten gemeint, die aus verschieden Gründen nicht Teil der NATO sind, aber eng mit ihr zusammenarbeiten.

    Jordanien arbeitet gegen die größten führenden Organisationen in Palästina. Die “Palestinian Liberation Organisation” (PLO) wurde vertrieben und die Hamas zeitweise verboten. Gleichzeitig lebt der größte weltweite Teil der palästinensischen Bevölkerung in Jordanien, da viele der vertriebenen Palästinenser:innen in die Nachbarländer geflohen sind.

    Des weiteren hat Jordanien starke Handelsbeziehungen mit der Europäischen Union, es gibt diverse Handelsabkommen und 2016 war die EU sogar Jordaniens größter Handelspartner.

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