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Samstag, April 27, 2024
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    SIPRI-Jahresbericht: Zahl einsatzbereiter Atomwaffen steigt

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    Seit Ende des Kalten Krieges waren die Atomwaffenbestände auf der Welt kontinuierlich zurückgegangen. Die Zahl der einsatzbereiten Atomwaffen steigt nun aber erstmals wieder. Forschende befürchten eine Trendwende.

    Am Montag veröffentlichte das Stockholmer Friedensforschungsinstitut SIPRI seinen Jahresbericht. Darin geht es unter anderem um die weltweiten Atomwaffenbestände.

    Demnach hat es zu Beginn des Jahres noch 13.080 Atomwaffen weltweit gegeben. Im letzten Jahr waren es noch 320 mehr. Über mehr als 90 Prozent der Waffen verfügen die USA und Russland, während der Rest unter China, Frankreich, Großbritannien, Pakistan, Indien, Israel und Nordkorea aufgeteilt ist.

    Die Forschenden stellen dabei jedoch fest, dass die Verringerung einsatzbereiter Sprengköpfe ins Stocken geraten sei. Außerdem würden mehrere Modernisierungsprogramme laufen. Als einsatzbereit gelten für das Institut alle Atomsprengköpfe, die bereits auf Raketen montiert wurden oder sich auf aktiven Militärstützpunkten befinden.

    Deren Zahl ist innerhalb des vergangenen Jahres nach SIPRI-Einschätzung von 3.720 auf 3.825 angewachsen. Allein bei den USA und kamen rund 50 einsatzbereite Atomsprengköpfe hinzu. Insgesamt stockte Russland sein Waffenarsenal um 180 Sprengköpfe auf.

    Sowohl Russland als auch die USA blieben dabei innerhalb der Grenzen des „Abrüstungs“vertrags „New Start“, der in diesem Jahr abgeschlossen wurde und keine Begrenzung der Atomwaffenbestände der beiden Staaten vorsieht.

    „Wenn man nur auf die Gesamtzahl der Atomwaffen schaut, sieht das Abrüstungsbild viel besser aus, als es eigentlich ist“, kommentierte der Forscher Matt Korda vom SIPRI die Ergebnisse des Jahresberichts.

    Im Allgemeinen befürchten die Forschenden eine langfristige Trendwende hin zu einer erneuten atomaren Aufrüstung. „Sowohl die USA und Russland als auch praktisch jeder andere atomar bewaffnete Staat ist mitten in teuren und umfangreichen nuklearen Modernisierungskampagnen, die mit wachsenden Atomwaffenzahlen in den militärischen Lagern enden“, so Korda.

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