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Waffenverkäufe weltweit auf Rekordhoch

Die Rüstungsverkäufe erreichen ein Rekordhoch. Dabei dominieren weiterhin US-amerikanische Unternehmen. China und europäische Staaten rüsten im Eiltempo nach.

Das „Stockholm International Peace Research Institute“ (SIPRI) ist eine Forschungseinrichtung, die größtenteils vom schwedischen Staat finanziert wird. Sie gibt jährliche Analysen zu den weltweiten Rüstungsausgaben heraus. Auch in der aktuellsten Analyse zeichnet sich weltweit ein Aufrüsten ab.

Die 100 größten Unternehmen  der Branche kamen im vergangenen Jahr auf Verkäufe von Waffen und militärischen Dienstleistungen, zum Beispiel auch in Form von Söldnern, im Umfang von 592 Milliarden US-Dollar. Das ist eine Steigerung um 1,9% im Vergleich zu 2020. Damit stiegen die Rüstungsausgaben inflationsbereinigt weltweit seit 2015 um 19%. Es gibt durchaus unterschiedliche Entwicklungen in den verschiedenen Ländern und Regionen.

Dabei muss ebenso gesagt werden, dass sich die Analyse auf das vergangene Jahr bezieht. Die Daten stammen also aus der Zeit vor dem erneuten Ausbruch des Ukraine-Kriegs, der insbesondere in Deutschland eine Aufrüstungsoffensive ausgelöst hat.

Kampf gegen die imperialistischen Weltkriegsvorbereitungen!

USA

Unangefochtene Spitze sind weiterhin die USA, auch wenn ein leichter Rückgang von 0,7% zu sehen ist. 40 der 100 größten Waffenverkäufern stammen aus den USA und kommen zusammengerechnet auf Verkäufe im Umfang von 299 Milliarden US-Dollar.

Das ist knapp mehr als die Hälfte der weltweiten Waffenverkäufe. Hierbei ist wichtig zu erwähnen, dass es weltweit, aber besonders auch in den USA, einen Trend zur größeren Geheimhaltung in der Kriegsindustrie gibt. Das kommt daher, dass sogenannte „Private Equity“-Firmen die Rüstungskonzerne aufkaufen und somit kein Einblick in das Geschäft der Konzerne gegeben werden muss.

Asien und Ozeanien

Einen großen Sprung nach vorne machten die Länder Asiens und Ozeaniens. Die 21 in der Liste aufgeführten Unternehmen, die dort ansässig sind, kommen auf einen Umsatz von 136 Milliarden US-Dollar, was einen Anstieg um 5,8% bedeutet.

8 der 21 Unternehmen stammen aus China und vereinen rund 109 Milliarden US-Dollar auf sich, vier von ihnen sind auch in den Top 10 vertreten. Der weltweit größte Militär-Schiffbauer ist das chinesische Unternehmen CSSC.

Europa und Deutschland

Im Vorfeld des Ukraine-Kriegs rüstete auch Europa bereits auf. Verglichen mit 2020 stiegen die Rüstungsausgaben um 4,2% und erreichten 123 Milliarden US-Dollar. Dabei spielen auch deutsche Rüstungsmonopole eine wichtige Rolle. Unter den Top-100 finden sich Rheinmetall (31.), ThyssenKrupp (55.), Hensoldt (69.) und Diehl (99.).

Bundesregierung will Munitionsproduktion in Deutschland ankurbeln

Besonders die von Bundeskanzler Scholz angekündigte Zeitenwende und das 100-Milliarden-Paket für die Bundeswehr ließen bei den deutschen Konzernen die Kassen klingeln. Allerdings sorgten im vergangenen Jahr Unterbrechungen der Lieferketten und Sanktionen für Probleme bei fast allen Rüstungsunternehmen. Es werden noch weiter steigende Militärausgaben erwartet.

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