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Montag, April 29, 2024
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    Internationaler Widerstand gegen die Wohnungskrise: Aktivist:innen aus 18 Ländern beim EAC-Treffen in Paris

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    Am vergangenen Wochenende fand in Paris das jährliche Treffen der “European Action Coalition” (EAC) statt. Im Fokus standen praktische Ansätze, um die sich zuspitzende Wohnungskrise in ganz Europa zu bekämpfen.

    Die “European Action Coalition for the right to Housing and to the City” (dt. Europäisches Aktionsbündnis für das Recht auf Wohnraum und Stadt) ist ein Netzwerk von rund 35 Basisgruppen aus 18 europäischen Ländern, von Portugal bis Zypern. Das Bündnis ist Initiator der sogenannten „Housing Action Days“, an denen jährlich Menschen europaweit auf die Straße gehen, um gegen Mieten-Wahnsinn und Verdrängung zu protestieren.

    Vom 9. bis zum 12. November 2023 traf sich das Netzwerk diesmal in Paris, um gemeinsam die verschiedenen Aspekte der Wohnungskrise zu analysieren, voneinander zu lernen und künftige Kampagnen zu planen. Während der vier Tage gab es verschiedene Diskussionsveranstaltungen und praxisorientierte Workshops, in denen die Basisgruppen sich austauschen konnten. Aus Deutschland beteiligten sich neben den Mitgliedsorganisationen “MGB” (Mieter:innen Gewerkschaft Berlin) und „Zwangsräumung verhindern“ auch eine Delegation des “Solidaritätsnetzwerks” an dem Treffen.

    Workshops und Austausch zum Kampf gegen die Wohnungskrise

    Der erste öffentliche Workshop fand am Freitag statt und hatte Wohnungspolitik, Diskriminierung und Repression zum Thema. Während verschiedene europäische Regierungen in den letzten zehn Jahren Gesetze verabschiedet haben, die Obdachlose, Hausbesetzer:innen und Menschen mit Mietschulden kriminalisieren, wurde die staatliche Repression auch gegen jene ausgeweitet, die sich gegen diese Wohnungspolitik wehren. Zudem erschwert Diskriminierung für viele Menschen, die aufgrund ihres Migrationshintergrunds, ihres Geschlechts oder ihres Status als Geflüchtete unterdrückt werden, den Zugang zu Wohnraum erheblich.

    Der Samstag begann mit einer Veranstaltung, welche die Zusammenhänge von Wohnungs- und Klimakrise auf die Tagesordnung setzte. Anschließend beschäftigte sich ein Workshop mit verschiedenen Widerstandsformen gegen die Wohnungskrise, in der ein Zusammenspiel aus Wohnungskonzernen und europäischen wie staatlichen Institutionen enorme Profite organisiert, während Teile der Bevölkerung einen immer größeren Anteil ihres Einkommens für Miete oder Hypothek verwenden müssen und zunehmend verarmen.

    Am Sonntag befasste ich ein weiterer Workshop mit dem Widerstand gegen kapitalistische Großprojekte, wie etwa die Olympischen Spiele 2024 in Paris, sowie gegen die ‘Touristifizierung’, also die verstärkte touristische Nutzung städtischer Infrastruktur zum Leidwesen der Anwohner:innen. Zudem gab es verschiedene Diskussionsveranstaltungen, in denen Kampagnen und Aktionen für die kommenden Monate besprochen wurden. In allen Veranstaltungen lag der Schwerpunkt auf praktischen Aktionsformen und kreativem Protest, wobei die Gruppen sich gegenseitig inspirieren konnten.

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