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Samstag, April 27, 2024
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    Westjordanland: Gewalt durch Siedler:innen und IDF nimmt zu

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    Israelische Siedler:innen im Westjordanland nutzen das Momentum des aktuellen Kriegs, um die Unterdrückung und Verdrängung der palästinensischen Bevölkerung zu intensivieren. Fast 300 Palästinenser:innen wurden seit dem 7. Oktober im besetzten Westjordanland getötet und weit über 1.000 Menschen aus der Region vertrieben.

    Seit mittlerweile zwei Monaten herrscht Krieg in Palästina. Besonders im Gazastreifen spielen sich in Folge der israelischen Bombardierungen dramatische Szenen ab. Doch auch im von Israel besetzten Westjordanland eskaliert die Gewalt. Dort leben etwa 2,5 Millionen Palästinenser:innen, die einer militärischen Besatzung durch die israelischen Streitkräfte (IDF) und einem illegalen Siedlungsbau ausgesetzt sind.

    Bei diesen Siedler:innen, von denen es mittlerweile ca. 700.000 im Westjordanland gibt, handelt es sich größtenteils um religiöse Fanatiker:innen. Mit Gewaltanwendung versuchen sie ihren illegitimen Anspruch auf die besetzten Gebiete durchzusetzen.

    Seit Jahren gibt es immer wieder Berichte über ausufernde Gewalttaten seitens der Siedler:innen und der Besatzungsarmee, bei denen zahlreiche Palästinenser:innen verletzt oder sogar getötet wurden. Die Siedler:innen bedrohen palästinensische Zivilist:innen und werden dabei von der israelischen Armee gedeckt. Allein in den ersten zwei Monaten diesen Jahres gab es infolge der israelischen Gewalt 63 Todesopfer zu beklagen.

    Die Unterdrückung in Palästina verschärft sich weiter

    Zuspitzung der Gewalt seit dem 7. Oktober

    Nun, da alle Aufmerksamkeit auf den Gazastreifen gerichtet ist, eskalieren zionistische Siedler:innen ihre Gewalt. Über 240 Angriffe israelischer Siedler:innen gegen Palästinenser:innen wurden seit dem 7. Oktober gemeldet.

    Die Vereinten Nationen bestätigten einen bedeutsamen Anstieg dieser Vorfälle mit durchschnittlich 3 Attacken pro Tag, im Vergleich zu 3 Angriffen täglich vor Beginn des aktuellen Kriegs. Sie haben dazu geführt, dass ganze Gemeinden geräumt und vertrieben wurden.

    In den vergangenen zwei Monaten wurden mindestens 308 Vorfälle registriert, so das palästinensische Gesundheitsministerium. Infolge dieser Angriffe von Siedler:innen, die oft von bewaffneten israelischen Soldat:innen unterstützt werden, wurden nach Angaben des Ministeriums mindestens 143 Familien vertrieben. Die Zahl der vertriebenen palästinensischen Familienmitglieder beläuft sich auf mehr als 1.000 Personen, darunter 388 Kinder.

    Laut Aljezeera hat zudem die israelische Armee seit dem 7. Oktober fast 8.000 Palästinenser:innen im besetzten Westjordanland und Ost-Jerusalem festgenommen. Insgesamt befinden sich 2.873 Personen ohne Anklage oder Gerichtsverfahren in Verwaltungshaft, in der Regel aufgrund von vermuteten Sicherheitsbedenken.

    Die Palestinian Prisoners Society erklärte in einem Statement: “Täglich finden Razzien in palästinensischen Städten, Dörfern und Lagern statt, bei denen Dutzende verhaftet werden. Zu den Razzien gehören Sabotageaktionen, Hausdurchsuchungen und körperliche Übergriffe auf die Verhafteten während der Verhaftung und des Transports in Untersuchungs- und Haftanstalten”.

    Nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums wurden seit dem 7. Oktober insgesamt 266 Palästinenser:innen durch israelische Streitkräfte und Siedler:innen im Westjordanland getötet und mehr als 3.365 weitere verletzt.

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