Mit ein paar hundert Soldat:innen ist Deutschland bereits in Litauen aktiv. Nun könnte dieses Kontingent massiv aufgestockt werden.
Die baltischen Länder Litauen, Lettland und Estland liegen an der Ostgrenze der NATO. Sie haben damit eine besonders wichtige Bedeutung im Kampf zwischen den westlichen Mächten und Russland. Aktuell stationiert das Militärbündnis deshalb in jedem Land einen Kampfverband mit einer Truppenstärke von etwas mehr als 1.000, um seine Ostgrenze zu sichern.
In Litauen führt diese sogenannte „eFP-Battlegroup“ mit einer Stärke von 1.700 Soldat:innen die Bundeswehr, die rund ein Viertel der Truppenmitglieder stellt. Die Bundesrepublik möchte nun 4.000 weitere Soldat:innen in das stark von westlichen Konzernen abhängige Land schicken. „Deutschland ist bereit, dauerhaft eine robuste Brigade in Litauen zu stationieren“, so Kriegsminister Pistorius am Montag in Vilnius.
Mit seinem litauischen Amtskollegen Arvydas Anusauskas hatte sich Pistorius darauf geeinigt, die Stationierung der Soldat:innen Stück für Stück mit dem Ausbau der Infrastruktur abzustimmen. Gitanas Nausedas, der Präsident des Landes, sagte dazu, man vereinfache „die Verfahren, um den Aufbau der Infrastruktur bis 2026 abschließen zu können“.
Nachdem die Leitung der Battlegroup vor rund einem Jahr als Reaktion auf den Krieg um die Ukraine beschlossen worden war, hatte die litauische Regierung immer wieder gefordert, dass Deutschland dauerhaft Truppen in dem Land stationiert. Nun scheint man in Berlin diesem Wunsch nachkommen zu wollen.
Für beide Länder geht es dabei darum, den verschärften Auseinandersetzungen zwischen Russland und der NATO Rechnung zu tragen. Außerdem ist Litauen als kleines und noch dazu von mächtigeren Staaten abhängiges Land an der Ostgrenze der NATO darauf angewiesen, dass seine Bündnispartner ihm militärisch unter die Arme greifen.