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Sonntag, April 28, 2024
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    Antifaschistische Demonstration in Eisenach abgesagt

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    Schon seit geraumer Zeit gilt Eisenach als eine Hochburg für militante Neonazis und entsprechende Strukturen. Für den heutigen Tag war eine Demonstration gegen rechte Raumnahme in der Stadt in Westthüringen angedacht. Trotz bundesweiter Mobilisierung sagten die Veranstalter:innen die Aktion nun kurzfristig ab.

    Unter dem Motto „Ihr kriegt uns nicht klein – rechte Strukturen zerschlagen“ sollte heute eine antifaschistische Demonstration im thüringischen Eisenach stattfinden. Schon seit mindestens einem halben Jahr wird die Aktion für den 18. November auf Social Media beworben, in mehreren Großstädten zieren zudem entsprechende Plakate das Straßenbild. Aufgerufen hatten unter anderem das “solidarische kollektiv eisenach” sowie die “Antifaschistische Linke Esa”.

    Die Demonstration sollte wohl vor allem wegen der regen Aktivität verschiedener faschistischer Kräfte in Eisenach stattfinden. Zu ihnen zählt beispielsweise die Kampfsportgruppe “Knockout 51”, welche ihrerseits von der Partei “Die Heimat” (ehemals NPD) Räume angeboten bekam und faschistische Nachwuchsarbeit leistete. Ziele seien untere anderem direkte Angriffe auf Linke sowie das Errichten einer „national befreiten Zone“ in Eisenach gewesen.

    Doch ganz kurzfristig gab es am Vortag der geplanten Demonstration einen Rückzug der Veranstalter:innen. Auf dem Kurznachrichtendienst X (vormals Twitter) verkündete die linke Landtagsabgeordnete Katharina König-Preuss, die auch als Anmelderin der Demonstration fungiert, die Absage der Aktion. Laut dem darauffolgenden Statement sei der ausschlaggebende Beweggrund für die Absage gewesen, dass man „nicht mit Antisemit*innen gegen den Faschismus“ kämpfe.

    Absage wegen Palästina-Solidarität teilnehmender Gruppen

    Hintergrund der Absage ist wohl die Ankündigung der sozialistischen Jugendorganisation “Young Struggle”, auch an der Demonstration teilnehmen zu wollen. Die Jugendorganisation hat laut Selbstverständnis eine antiimperialistische sowie internationalistische Ausrichtung und hat in der vergangenen Zeit viel politische Arbeit in Bezug auf den Nahost-Konflikt geleistet. Der Vorwurf des Antisemitismus wurde ihrerseits zurückgewiesen.

    Aufgrund der Absage mobilisieren jetzt verschiedene linke Gruppen zu einer Demonstration nach Magdeburg am 18. November. Diese solle nun ganz im Zeichen eines „internationalistischen Antifaschismus in Deutschland“ stehen, wie es auch Young Struggle in einem entsprechenden Post formuliert. In Magdeburg wurden erst kürzlich muslimische Grabsteine mit Davidsternen und Hakenkreuzen geschändet – für die Veranstalter:innen ein weiterer Grund, um in Magdeburg protestieren zu gehen.

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