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Montag, April 29, 2024
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    Hessen: Faschistischer Anschlag verhindert

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    Ein 18-Jähriger aus dem hessischen Limburg wurde Ende letzter Woche von der Polizei verhaftet. Er soll einen faschistischen Anschlag geplant und online angekündigt haben.

    Im hessischen Waldbrunn (Westerwald) wurde ein 18-Jähriger wegen des Verdachts auf einen geplanten Anschlag verhaftet. Der Haftbefehl gegen den Jugendlichen wurde bereits am Donnerstag erlassen. Voraus gegangen waren monatelange Ermittlungen des LKAs und der Staatsanwaltschaft Frankfurt.

    Genaue Informationen zu den Anschlagsplänen sind noch nicht öffentlich, aber sicher ist, dass der Verdächtigte sein Vorhaben mehrfach online angekündigt hat und dieses aus einer faschistischen Weltanschauung motiviert war. Entsprechende rechte Onlineforen nehmen immer mehr an Bedeutung zu.

    Die faschistische Terrorgruppe „Atomwaffendivision“ aus den USA gab ihre Gründung beispielsweise in einem mittlerweile gesperrten Onlineforum bekannt. Die Gruppe besteht vor allem aus Jugendlichen und vernetzt sich über eben solche Foren oder Messenger-Apps. In Deutschland ist die Gruppe unter dem Namen „AWD Deutschland“ aktiv. Ob der Verdächtige in Verbindung mit ihr steht, ist nicht bekannt.

    Keine Einzelfälle

    Nachrichten wie diese lassen sich in letzter Zeit immer wieder lesen, es handelt sich schon längst nicht mehr um Einzelfälle. Auch Perspektive Online hat in diesem Jahr schon in mehreren Artikeln über rechte Terrorvorhaben und die zunehmenden faschistischen Tendenzen in der Gesellschaft berichtet.

    In Bochum wurde ein linkes Hausprojekt mehrfach von Faschist:innen angegriffen, antifaschistische Personen wurden bedroht und eingeschüchtert. Im März dieses Jahres drangen die Faschist:innen dann sogar in das Haus ein und bedrohten die Bewohner:innen unter anderem mit einer Schreckschusspistole.

    Nazis bedrohen Bochumer Hausbesetzer:innen mit Schreckschusspistole

    In Eisenach begann im August der Prozess gegen die faschistische Schlägerbande „Knockout 51“, deren Mitglieder jahrelang ein Klima der Angst in der Stadt geschaffen hatten. Neben ihren Bemühungen „Nazi-Kieze“ aufzubauen, soll die Gruppe auch regelmäßige Schieß- und Kampfsporttrainings veranstaltet haben.

    Aber auch die im Vergleich zu den faschistischen Banden aus Eisenach und Bochum eher gemäßigt wirkende AfD und ihre Jugendorganisation Junge Alternative (JA) fallen vermehrt auf. Sei es, dass die JA Angriffe auf Linke übt oder dass Landtagsabgeordnete der AfD mutmaßlich Verbindungen zu faschistischen Burschenschaften pflegen. Trotzdem, oder gerade deshalb, fährt die Partei regelmäßig Umfrageergebnisse von bis zu 30% ein.

    Antifaschistische Demonstration in Eisenach abgesagt

    Umso tragischer ist es, dass schlagkräftige Antworten aus der antifaschistischen Bewegung größtenteils ausbleiben. Erst letzten Samstag wurde eine geplante Großdemonstration gegen die faschistische Bewegung in Eisenach wegen innerer Querelen abgesagt.

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